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Wild, wilder, NAMIBIA
Fotograf Anskar Lenzen
Hey ihr Reisebegeisterten!
Hier sind Anskar und Lea, zwei Wildtierökologie-Studenten und Fotografen aus Deutschland. Im September 2019 wollten wir unsere Semesterferien unbedingt für ein kleines Abenteuer nutzen, am besten einen Roadtrip! Aber wohin? Dieser Planet hat einfach zu viel zu bieten. Für mich (Lea) war ganz schnell klar, dass es mal wieder nach Afrika gehen muss. Nach ein wenig Überzeugungsarbeit stand dann wenigstens schon mal der Kontinent fest. Aber Afrika ist groß und vielfältig. Namibia war einer unserer ersten Gedanken und nachdem wir die ersten Blogs und Fotos von Namibia studiert hatten, war ganz schnell klar, dass Namibia unser Reiseziel wird.
Wer Abenteuer und Freiheit liebt, der bereist Namibia am besten mit einem allradbetriebenen Auto samt Dachzelt. Über CU | Camper mieteten wir uns also ein solches Auto und stürzten uns in die Reiseplanung. Ein paar Monate später war es dann soweit, unser Abenteuer Namibia begann…
Die ersten Tage
Die erste Nacht verbrachten wir in einer wunderschönen Lodge in der Nähe vom Flughafen, da wir relativ spät in Namibia ankamen und das Auto somit erst am Folgetag abholbereit war. Wir waren zwar nur ein paar Kilometer von der Hauptstadt Windhoek entfernt, dennoch kam es uns vor, als wären wir schon mitten in der Wildnis Namibias gelandet. Selbst die ersten wilden Tiere, wie Warzenschweine und Paviane, konnten wir in der staubig-trockenen Landschaft ausmachen.
Am nächsten Tag wurden wir dann pünktlich vom Camperverleih abgeholt und zu unserem Fahrzeug gebracht, wo wir eine ausführliche Einweisung erhielten. Und dann ging es endlich los!
Nach fünfstündiger Fahrt kamen wir bei unserer ersten Camp Site an und verbrachten unsere erste Nacht im Dachzelt. Morgens wachten wir durch die zwitschernden Vögel auf und beobachteten den Sonnenaufgang aus unserem Zelt. Der perfekte Start in den Tag!
Weiter ging die Fahrt Richtung Norden zur Waterberg Wilderness Campsite – dem Ort, an dem das Abenteuer Afrika so richtig begann. Mit einem Guide machten wir uns zu Fuß auf, um die Buschlandschaft zu erkunden. Nach zwei Stunden wandern in sengender Hitze konnten wir unseren Augen nicht trauen. Auf einmal standen wir vor vier ausgewachsenen Nashörnern. Was ein Erlebnis! Und als wäre das noch nicht genug, sahen wir auf einmal ein weiteres Nashorn direkt auf uns zu laufen und es war nicht alleine. Beim genaueren hinsehen konnten wir einen kleinen Schatten direkt hinter dem Nashorn erkennen: ein Baby-Nashorn! Das war definitiv ein Highlight unserer Reise!
Fotograf Anskar Lenzen
Etosha-Nationalpark
Als nächstes ging es wieder weiter Richtung Norden zum berühmten Etosha-Nationalpark. Wir waren beide schon sehr aufgeregt, denn für die nächsten fünf Tage stand Safari auf dem Programm.
Es dauerte nicht einmal eine Minute nach durchqueren der Tore, bis wir die ersten Tiere erspähten. Die ersten zwei Nächte verbrachten wir im Namutoni Camp im Osten des Parks und schon in der benachbarten Gegend bekamen wir Löwen, Giraffen, Elefanten, Impalas, Hyänen und viele weitere Tiere zu Gesicht. Während ich die Tiere alle schon einmal in freier Wildbahn gesehen habe, war das für Anskar alles neu und es ist immer wieder schön, die strahlenden Augen zu sehen, die eine erste Safari auslösen! Jeden Tag planten wir aufs Neue, welche Wasserlöcher wir zu welchem Zeitpunkt ansteuern sollten und so schlängelten wir uns von Tag zu Tag vom Osten des Parks bis in den Südwesten und hatten dabei unzählige tolle Begegnungen mit den verschiedensten Tieren.
Aber unser Highlight in Etosha (oder vielleicht auch von Namibia) war unsere Geparden-Sichtung. Wir waren schon auf dem Weg ins nächste Camp, als wir plötzlich zwei Geparden neben uns im Gebüsch entdeckten. Sie hatten sich kurz zuvor eine Antilope gerissen und fraßen nun im Schatten eines Busches. Noch nie hatten wir so ein elegantes und beeindruckendes Tier gesehen. Diesen Moment werden wir mit Sicherheit niemals vergessen!
Damaraland
Die fünf Tage im Etosha-Nationalpark vergingen wie im Flug. Aber wir waren schon gespannt auf den nächsten Teil unserer Reise: unser Ziel war das Damaraland. Namibia beseht zu 80% aus trockenem Buschland und Wüste und man kann schnell denken, dass die Landschaft recht eintönig und langweilig wirkt. Absolut das Gegenteil ist der Fall. Namibia ist geprägt durch eine faszinierende und abwechslungsreiche Landschaft.
Die bekamen wir vor allem im Damaraland zu spüren. Nachdem wir unzählige Stunden durch das trockene Buschland gefahren sind, tauchten plötzlich aus dem Nichts gigantische Felsformationen auf und wir wussten, wir waren an unserem Ziel angekommen: Spitzkoppe, das Matterhorn Namibias.
Fotograf Anskar Lenzen
Für uns als Fotografen war diese Landschaft natürlich ein Paradies. Hinter jedem Felsen fanden wir ein neues Fotomotiv. Aber auch für Nicht-Fotografen ist das Gebiet zu empfehlen, zum Wandern, Entdecken, Spielen oder Entspannen.
Das Beste an dem Gebiet um Spitzkoppe ist, dass es eigentlich ein gigantischer Campingplatz ist. Viele kleine, sehr individuelle Stellplätzen verstecken sich zwischen den einzelnen Felsstrukturen. Dort hatten wir wirklich den wildesten und abgelegensten Campingplatz auf unserer Reise.
Die Küste
Unsere Reise führte uns weiter an die wilde Atlantikküste Namibias. Unser erster Stopp war das Cape Cross Seal Reserve, wo wir auf einmal inmitten von tausenden Südafrikanischen Seebären standen. Das war echt ein Erlebnis für die Sinne und nicht zu empfehlen für jemanden mit einer empfindlichen Nase oder Ohren.
Die Nacht verbrachten wir auf einem einsamen Campingplatz am Strand, wo wir am nächsten Morgen von den Wellen geweckt wurden und uns pünktlich auf dem Weg nach Walvis Bay machen konnten. Walvis Bay ist vor allem ein Paradis für Vogelliebhaber: Pelikane, Flamingos und unzählige andere Wasservögel können dort direkt von der Straße aus beobachtet werden.
Namib Naukluft-Nationalpark
Der wohl bekannteste Ort in Namibia ist der Namib Naukluft-Nationalpark, besser bekannt als Sossusvlei und Deadvlei. So beeindruckend die Wüste und Dünen auch waren, so anstrengend und herausfordernd war diese Erfahrung auch für uns, unseren Camper und unsere Ausrüstung. Wir bestiegen einige der höchsten Dünen der Welt bei Sonnenaufgang, drifteten mit dem Auto durch tiefen Wüstensand und versuchten mit unseren Kameras die beeindruckende Landschaft festzuhalten während wir in einem Sandsturm standen. Es war eine unglaubliche Erfahrung, die auf jedermanns Bucket List gehört!
Fotograf Anskar Lenzen
4.000 Kilometer später…
Nach ein paar heißen Tagen in der Wüste brauchten wir eine Abkühlung. Für uns ging es also zurück ans Meer, genauer gesagt nach Lüderitz. Per Boot erkundeten wir verschiedene Buchten und konnten noch mehr Meerestiere entdecken. Neben den für uns schon bekannten Seebären und Flamingos, wurde unser Boot auch zeitweise von Delfinen und Pinguinen begleitet. Ein wunderbar erfrischendes Erlebnis!
Es war total spannend und interessant, aber auch etwas gruselig, die verlassene Geisterstadt inmitten der Wüste im Morgengrauen zu erkunden. Es war faszinierend zu sehen, wie die Natur sich so langsam das zurückholt, was ihr einst genommen wurde.
Danach mussten wir leider unseren Rückweg Richtung Windhoek beginnen. Zu unseren letzten Highlights zählten ein Milchstraßen-Shooting im Köcherbaumwald, eine Nacht inmitten der roten Dünen der Kalahari Wüste und ein letztes Lagerfeuer unterm Sternenhimmel am Oanob-Damm.
Und dann, 4.000 Kilometer, 9.000 Fotos, 20 Sonnenauf- beziehungsweise Untergänge und Tausenden von tollen Eindrücken später waren wir wieder da, wo unser Abenteuer Namibia vor drei Wochen begann. Und das ganze OHNE einen einzigen platten Reifen. Unser Roadtrip durch Namibia war ein einziges Abenteuer, von dem wir noch ewig erzählen und träumen werden!
Lea Milde und Anskar Lenzen, Februar 2020
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