Mit dem Camper durch Tasmanien
Von Sydney nach Tasmanien
Australien mit dem Camper erleben – das ist ein unvergessliches Erlebnis. Um mir ein Bild von der Schönheit der Natur dieses Kontinents zu machen, habe ich im Dezember eine kleine Tour über die Insel Tasmanien unternommen.
Hier nun meine Erlebnisse der Camper-Tour durch Tasmanien als Reisebericht.
Mein Startpunkt war Sydney. Ein paar Tage lang erkundete ich die Stadt an der Ostküste Australiens und war begeistert. Die Royal Botanic Gardens waren ebenso einen Besuch wert, wie der Sydney Tower, von dessen knapp 250 Meter hohen Aussichtsplattform sich eine grandiose Aussicht bietet. Auch zahlreiche, abwechslungsreiche Wanderwege entlang der Küste sind optimal für alle geeignet, die gern Neues entdecken.
Camper-Tour durch Tasmanien
Nach einigen Tagen ging es per Flugzeug von Sydney auf die knapp 90 Flugminuten entfernte Insel Tasmanien, genauer gesagt nach Hobart. Auch bei der Landung konnte man einen traumhaften Blick auf die Ostküste der hübschen Insel werfen.
Bereits in direkter Nähe des Flughafens befinden sich einige Abholstationen für Wohnmobile – ebenso wie die ersten Campgrounds, zum Beispiel am Seven Mile Beach oder der BIG4 Hobart Airport Tourist Park. Zu empfehlen ist – wie eigentlich generell immer – bereits vor der Reise einen Platz für das Wohnmobil zu buchen, um nicht auf eine lange Suche gehen zu müssen. Hobart selbst hat viel für seine Besucher zu bieten. Sowohl Kunstinteressierte als auch Entdecker der regionalen Küche finden eine große Auswahl an Angeboten. Der Salamanca Market oder das am Jahreswechsel stattfindenden Taste Of Tasmania-Festival sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Das gesamte Jahr über finden reizvolle Festivals statt.
Im MONA (Museum of Old & New Art), das in gewisser Weise als „Disneyland für Erwachsene“ bezeichnet werden darf und als Weingut dient, können diverse Produkte der hauseigenen Brauerei und des Weingutes probiert werden. Die Einrichtung samt Ausblick von der Terrasse sind absolut zu empfehlen. Nicht weit entfernt von diesem Museum finden sich zudem öffentliche Grillplätze am Wasser für all jene, die gern selbst den Sternekoch spielen möchten. Wer sich auf eine längere Campertour begibt, sollte ausreichend Lebensmittel in Hobart kaufen, da die Preise in anderen Ortschaften der Insel teilweise exorbitant anmuten. Ich selbst machte mich durch den sehr empfehlenswerten Mount Field National Park auf den Weg Richtung Bronte Park, der den Bronte Park Village Caravan Park beheimatet. Dieser große Campground ist ein optimaler Anlaufpunkt für den Wohnmobilurlaub.
Ein besonderes Highlight war für mich der Lake St. Clair, an dem ich eine ausgiebige Wanderung unternommen habe. Die Landschaft und die lokale Pflanzenwelt sind dort märchenhaft schön. Danach führte mich die Tour zum Strahan Holiday Park, der wiederum keine Wünsche für den Camper-Urlauber offen lässt. Ein kleiner Spaziergang führte mich dort zu den Hogarth Wasserfällen – ebenfalls eine tolle Location. Ein besonderes Erlebnis sind faszinierende Bootstouren von Macquarie Harbour aus.
Die nächste Etappe dieser wundervollen Reise führte nach Burnie. Auf dem Weg dorthin liegt der Cradle Mountain National Park, dem kaum ein Superlativ gerecht werden kann. Fahrzeuge dürfen den Park zwar nicht durchqueren, Shuttlebusse bringen Urlauber aber zum Startpunkt einmalig schöner Wanderungen. Eine tolle Landschaft und viele wilde Tiere machen die Natur dort einmalig. Besonders Begegnungen mit Wombats und einer sandwich-gierigen Krähe bleiben mir wohl noch lange in Erinnerung. Ergo: Essen sollte dort möglichst schnell verzehrt werden, ansonsten meldet sich manch ein Vogel.
Die schönsten Seiten Tasmaniens
In Burnie selbst kann man dann die Seele baumeln lassen, aufs Meer blicken und hoffen, dass sich zahlreiche Pinguine zeigen.
Weiter führte die Tour nach Launceston. Die Kleinstadt verfügt über mehrere charmante Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel das Cataract Gorge Reserve, ein einzigartiges, von Felsen geprägtes Landschaftsbild. Eine Wanderung vom Ortskern bis zu diesem Ort ist besonders schön und spätestens im Reserve führt sie zu der einen oder anderen netten Badestelle. Auch sonst verfügt die Stadt, übrigens eine der ältesten in ganz Australien, über einen kolonialen und viktorianischen Charme.
Der sich in Launceston befindende Holiday Park BIG4 ist ein schöner und praktischer Campground und bietet eine tolle Möglichkeit, mit anderen Reisenden ins Gespräch zu kommen.
Der nächste Stop der Reise war St. Helens an der Ostküste Tasmaniens. Besonders fasziniert hat mich der Besuch auf einer Lavendel-Farm in Bridestowe. Ein Farbenmeer und der Duft in der Luft machen diesen Ort besonders attraktiv. Eine andere Farbenpracht zeigte sich einige Orte später an der Bay Of Fires. Dort empfängt die Bucht ihre Besucher mit strahlend orangenen Steinen. Auch diese Gegend ist ein toller Ausgangspunkt für ausgedehnte Spaziergänge.
Der nachfolgende Stop führte mich zu den Beuteltieren – genauer gesagt zum Bicheno Caravan Park. Im von dort aus schnell zu erreichenden Freycinet-Nationalpark sind nämlich zahlreiche Beuteltiere beheimatet, die sich Besuchern gegenüber neugierig zeigen. Zudem ist die dortige Küste an der Wineglass Bay ein gern genutztes Postkartenmotiv.
Etwas weiter südlich findet sich die Kleinstadt Triabunna, von wo aus ich eine kleine Bootstour Richtung Maria Island startete. Diese Insel ist bei Fossiliensammlern beliebt und eignet sich optimal für Tagesausflüge. Auch hier wurde es wieder tierisch – dieses Mal begrüßten mich zahlreiche Ameisenigel.
Ein unbedingtes Muss bei einem Besuch auf Tasmanien ist die Halbinsel Tasman mit dem weltweit bekannten Tasman-Nationalpark mit Port Arthur, einer ehemaligen Lager-Stadt für verurteilte Straftäter Englands – ein geschichtsträchtiger Ort, der noch heute „zum Anfassen“ und erleben ist. Der Port Arthur Holiday Park war dann auch schon der letzte Campingplatz, bevor es wieder nach Hobart ging.
Wer also die Vielfalt der australischen Natur hautnah erleben möchte – hungrige Krähen, Ameisenigel und Beuteltiere inklusive – kann auf Tasmanien einen fantastischen Camper-Urlaub verbringen, für den man im Idealfall mindestens zwei Wochen Zeit mitbringen sollte. Auch das große Angebot an Wein und kulinarischen Spezialitäten sucht seinesgleichen und sorgt für beste Voraussetzungen für eine unvergessliche Reise. Überzeugen Sie sich selbst!
Jatta Siekkinen, August 2016