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Zu den Emmentaler-Felsen in Portugal
© Familie Ganster
Nach längerer Überlegung im Vorfeld, wo es denn 2022 hingehen solle, waren wir uns dann doch alle einig. Nach unserem Islandroadtrip 2021 wollten wir wieder mal ins Warme, also in den Süden. Und wir wollten wieder mal mit einem Camper unterwegs sein. Da wir jedoch nur 14 Tage Zeit und uns Portugal als Ziel ausgesucht hatten, war die einzige Option Flug – und Camper mieten. Und hier gab es nur einen Partner – CU | Camper. Gesagt, getan; Flug und Camper gebucht und auf den Sommer gewartet.
Am 23.07.2022 war es dann so weit. Wir – Tochter, Schwiegersohn und Eltern – flogen von Wien nach Lissabon, wo wir dann die nächsten zwei Tage (Wochenende) verbrachten. Lissabon ist eine wirklich schöne und sehenswerte Stadt mit sehr vielen Sehenswürdigkeiten. Wir starteten am 24.07. in der Alfama, mit der Kathedrale, dem Casa dos Bicos, der Burg, der Malteser Kirche, dann in die City. Weiter zum Palastplatz mit seiner Reiterstatue, dann in die Einkaufsstraße bis zum Elevador de Santa Justa, dann in die Oberstadt zur Kirche Igreja do Carmo und de Sao Roque dann hinunter zur Unterstadt, rein in einen Tuk Tuk, mit diesem nach Belem, zum Turm, Denkmal und Kloster.
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Für den ersten Tag doch recht stressig, aber wir haben fast alles gesehen. Danach ging es in die Unterkunft und am nächsten Tag mit dem Zug nach Sintra. Wir hatten da noch etwas Zeit, bis wir unseren Camper abholen konnten. Wir gaben am Bahnhof unser Gepäck ab und spazierten in die Stadt beziehungsweise zum Garten Quinta de Reguleira. Faszinierend, muss man schon sagen, besonders der Initiation Well. Danach ging es mit dem Taxi zu McRent, wo wir unseren Camper abholten. Dann noch zum Lidl, Vorrat einkaufen und los ging der Roadtrip. Erste Station: Foz de Arelho.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Camper nach Peniche und von dort mit dem Schiff zur Insel Berlengas. Nach einer Stunde mit vielen Wellen und Gekotze gingen wir von Bord. Die Insel Berlengas ist relativ klein und ein Naturschutzgebiet. Wir wanderten beim Leuchtturm vorbei zur Festung Sao Joao Baptista, sehr imposant, ist heute eine Art Jugendherberge. Ein Euro Eintritt und man kann die Festung besichtigen. Drinnen gibt’s auch günstige Getränke und Snacks. Am Abend ging es dann mit dem Boot wieder zurück nach Peniche. Dort kosteten wir noch das Nationalgericht aus Porto, namens Francesinha: Toastbrot mit Wurst, Fleisch, Käse, Ei und darüber eine Sauce aus Tomatensaft, Bier und Senf, da kann sich jeder selbst einen Reim draus machen. Schmeckt so lala… Danach fuhren wir wieder zu unserem Campingplatz in Foz do Arelho.
Vierter Tag in Portugal, es ging weiter die Küste entlang, zuerst nach Nazare, wo von November bis Februar die Riesenwellen den Surfern zu schaffen machen, weiter nach Everia (wird auch Venedig von Portugal genannt) und zum 10 Kilometer entfernten Fischerdorf Costa Nova. Hier gibt’s wunderschöne, gestreifte und renovierte Häuser. Nach einem kurzen Spaziergang saßen wir wieder im Camper und fuhren noch 90 Kilometer vor Porto zum Campingplatz Orbitur Canidelo. Fünfter Tag in Portugal und schön langsam kommt Urlaubsfeeling auf. In der Früh gab es mal wieder – wie in jedem Urlaub, wurscht, wo wir sind – ein im Camper zubereitetes englisches Frühstück. Sehr lecker, wie immer. Dann ging es mit einem Uber nach Porto, zuerst zur Touristeninfo, einen Stadtplan (gab es in Lissabon nicht) holen und wir begannen unsere Sightseeing-Tour. Zuerst Bahnhof-Fliesen, weiter zur Kirche des Clerigos mit dem höchsten Turm, dann zum schönsten McDonalds, den es in Europa oder so gibt. Und auf einen Frappuccino zum Starbucks. Wir wollten dann zur berühmtesten Bücherei Portugals (‘Livraria Lello’), wo JK Rowling sich Inspiration für ihre Harry Potter-Bücher geholt hatte.
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Da warteten aber bereits so viele, dass uns Harry auch wurscht war. Weiter ging es zum Rathaus, zur Kapelle des Almas mit 16.000 Fliesen und hinunter zum Café Santiago, wo es die besten Francesinha gibt. Leider war auch da eine Traube von Menschen, sodass wir, ohne unseren Magen zu füllen, von dannen zogen. Dafür gab es im ‘Hard Rock Café’ zwei ’Combo Jumbo’. Lecker, wie immer. Danach ging es nochmal runter und rauf zur Kathedrale, dann über die Ponte Luise über die Schlucht zum gegenüberliegenden Ufer. Dort bewunderten wir noch den ‘Halben Schrotthasen’ von Bordalo II und danach holten wir uns wieder einen Uber und ließen uns nach Hause zum Campingplatz bringen.
Am sechsten Tag in Portugal starten wir unseren Roadtrip erst richtig. Es ging quer über das Land, von Westen, nach Osten sozusagen, ca 350 Kilometer nach Monsanto, knapp an der spanischen Grenze. Hier gibt es auch in der nächsten Ortschaft einen Platz mit WC und Wasser, wo man sich mit dem Camper kostenfrei hinstellen kann. Wir fuhren nach Monsanto, stellten unseren Camper am Ortsanfang ab und spazierten durch das Dorf, bewunderten die Boulderfelsen, in denen Hütten eingebaut sind. Dann rauf zur Burg und wieder runter zum Camper und mit diesem zum Freistellplatz in der nächsten Ortschaft.
Portugal
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Am siebenten Tag ist ein längerer Fahrtag angesagt. Da wir ja keine Mautstrecken benutzen, fuhren wir über Spanien in Richtung Süden. Das war eine recht gute Idee, schöne Straßen und fast kein Verkehr. Wir verabschiedeten uns von Monsanto und ab ging es nach Spanien. Erste Station: Die alte Brücke von Alcantara unterhalb des Staudammes. Danach ging es weiter, kurz vor der Grenze konnten wir noch circa 70 Gänsegeier wahrnehmen, die sich über einen Kuhkadaver hermachten. Wir mussten kurz das Festmahl unterbrechen, um ein paar Fotos zu schießen. Weiter ging es über die Grenze nach Marvao.
Ein Bergdorf, welches gesamt von einer Stadtmauer umgeben ist und mit einer sehr großen und vollkommen erhaltenen Burg.
Diese stammte aus dem 9. Jahrhundert und wurde fast immer belagert und nie erobert. Nach der Besichtigung ging es weiter zum Felsvorsprung von Vale de Juneo. Hier gibt es Felsfiguren und einfache Malereien in rotem Ocker aus der Jungsteinzeit zu sehen. Sehr alt und interessant, aber es hat wieder mal meine Außerirdischen-Meinung verstärkt. Nach dem Bestaunen der Felsenmalerei fuhren wir zu unserem Campingplatz nach Evora.
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Achter Tag in Portugal, es ist immer noch heiß, so um die 38 Grad und uns ist immer noch nicht langweilig. Wir sind noch am Campingplatz in Evora. Von dort fuhren wir zu den Steinkreisen von Dos Almendres. Diese sind über 6.000 Jahre alt und sehr mystisch. Ich sage nur: Außerirdische. Aber weiter ging es, 90 Kilometer nach Beja, hier hatten schon die Römer ihre Hauptstadt erbaut. Es gibt eine alte Burg und viele Kirchen. Eine nette Stadt ohne viel Tourismus. Danach fuhren wir 140 Kilometer nach Lagos in die Algarve. Dort hatten wir einen Campingplatz reserviert. Es ging dann noch in den Pool und es gab ein gutes Abendessen.
Neunter Tag in Portugal. Heute war uns nicht so nach fahren, also ging es erstmal in die Stadt Lagos. Dort suchten wir einen Parkplatz für unseren Camper, was ja bei 6 Metern Flügelspannweite nicht so leicht ist. Aber wir haben dann, Achtung ein goldener Tipp, am Ende der Hafenstraße, kurz vor dem Campingplatz, dort, wo im August das Autokino ist, einen Parkplatz gefunden. Nähe Altstadt, Nähe Strand und nur einen Euro für den Tag. Zone C kostet schon 2 Euro für 2 Stunden. Also: Camper abgestellt und in die Altstadt geschlendert. Viele enge Gassen, Kirchen, alte Stadtmauern, Streetart, Lokale und mehr. Sehr nett. Sehr touristisch. Dann spazierten wir runter zum Strand. Der Felsen ist hier durchlöchert wie ein Emmentaler Käse. Wir wanderten durch einen Tunnel zum Strand mit Sicht auf die Roman Bridge. Faszinierend: Strand, Meer, Felsen, oben die hohe Brücke. War schon schwer, ein Foto ohne Touristen zu machen. Wir badeten dann noch und dann ging es zurück zum Camper.
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Zehnter Tag und wir fuhren mit dem Camper 40 Kilometer weiter östlich die Küste entlang nach Algar Seco. Hier gibt’s zu Hauf die durchlöcherten Emmentaler Felsen. Man kann hier herumklettern und ins Meer springen, ein herrlicher Abenteuerspielplatz! Man müsste noch einmal Kind sein. Dann ging es wieder zum Camper, wir hatten nachmittags ein Rendezvous mit einem Kajak. In der Stadt waren wir ja schon wir mussten nur noch an einen anderen Strand, der circa 5 Kilometer entfernt war.
Nachdem wir in der Nähe vom Benagil Beach einen kostenpflichtigen Parkplatz gefunden hatten, spazierten wir zum Strand und mieteten (vorab reserviert) dort ein Kajak.
Zuerst mussten wir gleich in die berühmte Benagil Cave. Das ist was, beim Reinpaddeln in die Höhle bekommt man schon einen Eindruck, wie imposant diese Höhle mit dem Loch oben drauf ist. Hier herrscht richtig Verkehr, sogar Jachten (das gehört verboten!), fahren in die Höhle und dadurch staut es sich auch mächtig. Wir kamen mit unseren Kajak recht gut durch und gingen dort am Strand in der Höhle an Land. Ein paar Bilder, gefühlt hunderte, und schon waren wir wieder draußen. Wir paddelten dann noch eine gute Stunde an den wunderschönen Felsformationen vorbei. Wir paddelten noch gemächlich ans Land und spazierten mit den Eindrücken des Erlebten zurück zum Camper.
Am elften Tag ging es dann nach Albufeira zum Surfen. Wir hatten da für den Vormittag einen Surflehrer gebucht und dann bis Mittag den Vormittag auf einem Surfbrett verbracht. Nach dem Surfen fuhren wir noch 140 Kilometer Richtung Nordwesten zum ‘Camping Sitava Milfontes’, von welchem wir etwas enttäuscht waren.
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Am zwölften Tag fuhren wir Richtung Norden. Unser Ziel: Capo Espichel. Der Landzipfel beziehungsweise die Halbinsel unterhalb Lissabons. Auf der Fahrt entdeckten wir ein paar Dinospuren und eine schön renovierte Mühle, die aber geschlossen war. Nach 140 Kilometern kamen wir dann in Capo an. Hier befindet sich ein lässiges Kloster, mutet an, wie eine Filmkulisse von einem alten Western. Und ein Leuchtturm. Etwas weiter konnte man noch zu Dinospuren wandern, was wir dann auch taten. Genug in der Hitze gesehen; Zurück zum Camper und noch 50 Kilometer zum Campingplatz ‘Costa de Caparica’, kurz vor der Brücke nach Lissabon gefahren. Wir mussten ja den Camper reinigen und alles zusammenpacken, denn am nächsten Tag mussten wir den Camper in Sintra abgeben.
Das Abgeben ging dann auch ganz flott und problemlos, der Camper war zwar schon fünf Jahre alt und hatte daher auch einige Beulen und Kratzer, aber sonst war er top in Ordnung. Besser als ein ganz neuer, wo man alle Kratzer und Beulen sofort zuordnen kann. Danach ging es dann wieder mit einem Uber zu unserer Wohnung mitten in Sintra. Wir spazierten dann noch durch die engen Gassen, wanderten zum Castle und dann weiter zum Palacio de Pena. Wir besichtigen das 1830 erbaute bunte Märchenschloss und das Castle, alles wunderschön anzuschauen. Am Abend ging es noch ins Tascantga, Tapas and Wine. Am nächsten Morgen fuhren wir dann noch mit den Öffis zum Flughafen und mit dem Flieger nach Wien. Ein toller und aufregender Urlaub ging zu Ende. Vor allem der Camper von McRent, ein Ecoline auf Fiat-Basis für vier Personen, gebucht über CU | Camper, war der Hammer. Immer wieder gerne.
Karl-Heinz Ganster, September 2022
Portugal
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