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Frankreich ist vielleicht eines der schönsten Länder für Wohnmobil-Roadtrips. Das liegt schon in der Größe Frankreichs begründet. Schließlich ist es das flächenmäßig größte Land Europas. Aber auch hinsichtlich der Vielseitigkeit der Landschaften und der Sehenswürdigkeiten kann wohl kaum ein anderes Land mithalten. Wenn Sie ein Wohnmobil mieten und sich davon selbst überzeugen möchten, liefern wir Ihnen einige Tipps.
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Während Sie auf einer Südfrankreich-Rundreise blühende Lavendelfelder und Luxusorte an von Palmen gesäumten Stränden besuchen können, locken nur wenige hundert Kilometer entfernt spektakuläre Gebirgsregionen. Nicht nur die Pyrenäen oder die Alpen rund um den gigantischen Mont Blanc sind sehenswert. Auch der Nationalpark Vanoise weiß seine Besucher zu beeindrucken.
Im Inland Frankreichs sind es die vielen Flüsse, die Weinberge und die zahlreichen prächtigen Schlösser, die Besucher verzaubern. Betrachtet man den Norden des Landes, sind es schließlich vor allem die Küstenregionen, die ihren ganz eigenen Charme versprühen. Der Nordwesten ist in der Bretagne von teils schroffen Küstenlinien geprägt. Östlich davon, in der Normandie, ist die Küste – im wahrsten Sinne – noch herausragender. Grund genug, Ihnen in diesem Artikel die Sehenswürdigkeiten der Normandie vorzustellen und Ihnen Tipps mit auf den Weg zu geben, wie Sie die Normandie mit dem Wohnmobil bestmöglich erkunden können.
Historische Orte der Normandie
Einer der wichtigsten Tipps hinsichtlich einer Tour in der Normandie mit dem Wohnmobil lautet: Nehmen Sie sich Zeit. In fünf oder sechs Tagen lassen sich zwar schon einige Highlights der Region ansteuern. Da Urlaub im Idealfall aber auch etwas Erholung bieten sollte, lohnen sich vor Ort zwölf bis vierzehn Tage. In jenen Tagen können Caen, Le Havre, der Mont-Saint-Michel oder Rouen in aller Ruhe erkundet werden. Apropos Rouen: Die Hauptstadt der Normandie zählt selbst zu den sehenswerten Orten der Normandie.
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Dabei besticht Rouen vor allem durch seine historische Architektur. Kernstück ist dabei mit Sicherheit die Kathedrale von Rouen, die von einem gewissen Claude Monet gar dutzendfach in Szene gesetzt wurde. Die Kathedrale, die ab dem 12. Jahrhundert errichtet wurde, ist eine der bedeutendsten gotischen Bauten Frankreichs. Bis 1880 war sie gar das höchste Gebäude der Welt. Auch die Gassen des Stadtzentrums von Rouen sind äußerst ansehnlich. Das liegt an den vielen hundert bunt gestrichenen Fachwerkhäusern. Shopping-Optionen und ein großes Angebot an Gastronomie sorgen dafür, dass mindestens eine eintägige Stippvisite eingeplant werden darf. Beim Thema Essen sind Sie im Frankreich-Urlaub generell bestens versorgt. Die normannische Küche hält entsprechend auch einige Schmankerl parat.
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Direkt an der Küste ist Le Havre eine weitere attraktive Stadt und zudem der bevölkerungsreichste Ort der Normandie. Nachdem er zu großen Teilen während des 2. Weltkriegs zerstört wurde, verhalfen bis zu sechzig Architekten Le Havre in den 1940er- und 1950er-Jahren zu neuem Glanz. Während das Stadtbild von Le Havre im Süden vom riesigen Hafenkomplex geprägt wird, ist die Innenstadt besonders abwechslungsreich. Gleich mehrere Strandabschnitte finden sich rund um die Stadt. Ebenso können diverse Museen besucht, Shoppingoptionen und vielfältige Gastronomieangebote genutzt werden. Generell lohnt sich ein ausgedehnter Spaziergang entlang der breiten Boulevards und Hafenpromenaden. Ebenfalls sehenswert ist die Kirche St.-Joseph, die mit ihrem hohen Turm schon aus weiter Ferne sichtbar ist und im Innenbereich mit einer einzigartigen Architektur überrascht.
Von der Stadt ins Grüne
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Wo wir schon sehenswerte Städte ansprechen: Auch Paris ist selbstverständlich ein lohnenswertes Ziel. Die französische Hauptstadt ist von der Normandie aus in rund zwei bis drei Stunden Fahrzeit erreichbar. Sollten Sie in jene Richtung fahren, lohnt sich ein Zwischenstopp am ehemaligen Wohnort Monets. Der Maler hat nämlich – genau zwischen Rouen und Paris gelegen – im Dorf Giverny einen prächtigen und noch heute sehenswerten Garten angelegt. Das von ihm immer weiter vergrößerte Areal ist heute ein vielbesuchter Park, der besonders in den Sommermonaten mit seinen Farben und Formen zu begeistern weiß.
Auf in die Natur
All jene Orte wurden in den vergangenen Jahrhunderten von Menschenhand geschaffen. Zweifelsfrei sind sie absolut sehens- und besuchenswert. Die wahren Highlights der Normandie sind dabei freilich natürlichen Ursprungs. Und jene Natur ist vor Ort wahrlich kraftvoll. Das zeigt sich bereits an den Stränden der Normandie. Dort ist schließlich der höchste Gezeitenstrom in ganz Europa zu beobachten. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist somit nirgendwo sonst so stark wie im Norden Frankreichs. Diese Naturwucht sorgt auch für die schönen und gar spektakulären Facetten der Küsten: Nämlich für die Steilküsten.
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Diese sind in der Normandie besonders ausgeprägt. Entsprechend bekannt ist die sogenannte Alabasterküste. Sie zieht sich über rund einhundertzwanzig Kilometer zwischen Le Tréport und Le Havre. Wenn Sie diese Küstenlinie mit dem Wohnmobil entlang fahren, können Sie an dutzenden Orten die herausragende Aussicht von oder auf die Klippen genießen. Dabei zeigen sich mancherorts in den Fels geprägte Bögen. Kaum ein Bildhauer hätte sich spektakulärere Motive ausmalen, geschweige denn zurecht meißeln können. An den höchsten Punkten der Alabasterküste erreichen die Klippen übrigens eine Höhe von rund einhundert Metern.
Besonders bekannt und beliebt ist die Steilküste von Étretat. Nicht nur, dass die Felsen rund um den kleinen Ort besonders spektakulär erscheinen. An heißen Sommertagen sorgt ein ausgedehnter Sandstrand vor Ort für die Option, ins kühle Nass zu springen. Sollten Sie an jenen Sommertagen die spektakuläre Küste aufsuchen, ist es mit dem Wohnmobil ratsam, etwas weiter ortseinwärts zu parken. Schließlich suchen dann besonders viele Urlauber die überregional bekannten Klippen auf.
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Strände mit Geschichte
Die vielen Strände der Normandie sind nicht nur willkommen, um ein paar Sonnenstunden zu genießen. Sie sind auch historische Orte, wenngleich sie eher in jüngerer Vergangenheit weltweite Bekanntheit erlangten. Am sogenannten ‘D-Day’ im Jahre 1944 erreichten die alliierten Truppen auf breiter Front das französische Festland und leiteten von dort aus den Anfang des Untergangs vom Dritten Reich und seines Regimes ein.
In nahezu allen Küstenorten der Normandie, die seit jeher auch als ‘Region der Freiheit’ bekannt ist, können Sie noch heute Zeugnisse jener Tage und Wochen finden. Dazu zählen diverse Museen, Soldatenfriedhöfe, Denkmäler sowie Landstriche, die von den einstigen Kämpfen gezeichnet sind. Ein Beispiel davon ist die kleine Landspitze Pointe du Hoc. Die wurde an jenem Tag von US-Amerikanern befreit und steht mit ihren Bunkeranlagen noch heute sinnbildlich für die Unterdrückung und später Befreiung Europas.
Die magische Klosterinsel
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Noch weit älter ist die vermutlich bekannteste Sehenswürdigkeit der Normandie. Sie wurde sowohl von der Natur als auch von Menschen geschaffen – letzteres ab dem 8. Jahrhundert. Die Rede ist von der Klosterinsel Le Mont-Saint-Michel. Unter den Sehenswürdigkeiten Frankreichs ist sie ein regelrechter Popstar. Das liegt an dem nahezu märchenhaft wirkenden Berg, der sich auf der kleinen Insel erhebt und durch die flache Landschaft über viele Kilometer sichtbar ist. Vom Wattenmeer umgeben, ist das Eiland mit seinen Bauten wahrlich herausragend. Das bringt gleichermaßen Vor- aber auch Nachteile mit sich. Weit mehr als zwei Millionen Menschen suchen die Top-Attraktion jährlich auf. Besonders in den Ferienzeiträumen bringt das eine Menge Gedränge und auch teils lange Wartezeiten mit sich. Wer es etwas nervenschonender mag, weicht möglichst auf frühe oder späte Uhrzeiten aus, um den Klosterberg zu besuchen. Am sichersten ist ein entspannter Abstecher zur Insel in der Nebensaison abseits der Sommermonate. Das Schöne an der Komposition aus Berginsel und Wattenmeer ist, dass sie zu jeder Jahreszeit und in jedem Licht nahezu magisch wirkt. Wer einmal den frühen Morgennebel oder den Sonnenuntergang mit dem Blick auf den Mont-Saint-Michel erlebt hat, wird diese Momente vermutlich nicht so schnell vergessen.
Campingplätze in der Normandie
Nicht nur, dass die Normandie landschaftlich sehr ansprechend ist. Sie ist auch hervorragend für einen Roadtrip mit dem Wohnmobil geeignet. Die Straßen sind in aller Regel gut und ausreichend breit angelegt. Und auch in puncto Campingplätzen ist die Region gut aufgestellt. Natürlich ist es – wie in jeder anderen Urlaubsregion auch – ratsam, für die Sommerferienzeiträume Campingplätze vorzubuchen. In den Nebensaison besteht hingegen sogar mitunter die Möglichkeit, den eigenen Roadtrip spontan und nach Lust und Laune zu gestalten.
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Wer beispielsweise mit dem Wohnmobil so nah wie möglich am Mont-Saint-Michel nächtigen möchte, kann das ‘Aire de Camping-Car La Bidonniere’ aufsuchen. Nur wenige Kilometer von der Sehenswürdigkeit entfernt, bietet es rund fünfzig Stellplätze. Wer ein Fahrrad dabei hat, kann so ganz entspannt vom Platz bis zur Küste radeln. Zwar ist der Campingplatz recht einfach ausgestattet – Strom- und Wasseranschluss sind jedoch gegeben.
Generell sind viele der Campgrounds der Normandie mit rund fünfzehn bis fünfzig Stellplätzen ausgestattet. Das sorgt dafür, dass überall eine entspannte, familiäre Atmosphäre aufkommt. In jene Größenordnung fällt auch das ‘Camping Sous les Étoiles’. Jener Campingplatz liegt im Grünen – umgeben von Apfelbäumen und weitläufigen Feldern. Einer der rund dreißig Stellplätze kann für Sie die richtige Wahl sein, um die leicht hügelige und bewaldete Umgebung zu genießen oder die – übrigens ebenfalls sehr sehenswerte – Stadt Caen zu besuchen.
Tipps zur Planung des Roadtrips
In direkter Wassernähe können Sie beispielsweise auf dem Campingplatz ‘Ferme de la Rouge Fosse’ einchecken. Jener Campingplatz ist nur wenige hundert Meter vom Strand entfernt. Die Anlage ist mit rund zehn Stellplätzen besonders familiär und an einen Bauernhof angeschlossen. Herausragende Optionen zum Fahrradfahren ergeben sich in nahezu allen Richtungen. Beispielsweise kann der berühmte Omaha Beach erreicht werden.
Insgesamt stehen in der Normandie annähernd fünfzig verschiedene Campingplätze für Wohnmobilurlauber zur Auswahl. Je nachdem, welche Teile der Region Sie besuchen möchten, lohnt sich eine vorherige Recherche und – je nach Jahreszeit – auch schon eine frühzeitige Buchung der Campingplätze.
Für die Übernahme eines Wohnmobils in der Normandie eignen sich am besten die Städte Rouen oder Evreux. Natürlich ist es auch möglich, vom eigenen Wohnort aus zu starten und einen längeren Roadtrip in den Norden Frankreichs zu unternehmen. Wenn Sie sich genügend Zeit für die Normandie gönnen, werden Sie sich mit Sicherheit auf spannende Entdeckungen und eine Menge Erholung gleichermaßen freuen können. Überzeugen Sie sich selbst von der Schönheit der Landschaften, indem Sie flexibel die Normandie mit dem Wohnmobil entdecken. Wenn die Reise Sie an den magischen Mont-Saint-Michel führt, können Sie dazu eine der größten Sehenswürdigkeiten Frankreichs erleben. Wir wünschen Ihnen eine traumhafte Reise!
Frankreich
Die Küsten der Normandie entlang
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