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Dawson City
Fotografin: Karin Buhse
Wenn wir über kanadische Metropolen erzählen, meinen wir damit in der Regel Millionenstädte. Toronto, Montréal oder Calgary sind zumindest hinsichtlich ihrer Größe selbstredend Metropolen. Auch das etwas beschaulichere Vancouver geht ohne Zweifel als solche durch. Dawson City fällt in der Hinsicht etwas aus der Reihe. Schließlich ist die Stadt im Yukon mit knapp über eintausend Einwohnern vergleichsweise sehr dünn besiedelt. Trotzdem schafft es der Ort in unsere Liste der sehenswerten kanadischen Städte. Mit seiner Geschichte und der besonderen Lage könnten wir gleich zwei Artikel über Dawson City verfassen – und würden dem einzigartigen Charme der Kleinstadt vermutlich immer noch nicht gerecht werden. Überzeugen Sie sich selbst von der Schönheit Dawson Citys indem Sie ein Wohnmobil mieten und genießen Sie die flexible Reiseart.
Fotografin: Karin Buhse
Aber der Reihe nach: Zunächst einmal befassen wir uns mit der besonderen Lage Dawson Citys. Die zweitgrößte Stadt des Yukon (so klingt es doch gleich viel mehr nach einer ‘Metropole’) findet sich in dessen Westen, unweit zur Grenze zu Alaska. Dass nur rund zweihundertfünfzig Kilometer weiter nördlich der Polarkreis verläuft, spricht für sich. Rund um Dawson City gibt es viel Natur – und sonst im Grunde nichts. Whitehorse ist rund sechs Stunden Fahrzeit entfernt gelegen, Anchorage derer achtzehn. Bis nach Vancouver dauert es theoretisch rund fünfunddreißig Stunden. Sie merken bereits: Dawson City wird vorrangig von Abenteurern erreicht, die fernab der Zivilisation Kanadas atemberaubende Natur genießen wollen. Dabei liegt das Städtchen am Zusammenfluss des Yukon-Kuskokwim-Delta und des Klondike River in prominenter Lage.
Insbesondere der Klondike ist dabei mitverantwortlich, dass Dawson City existiert. 1896 brach nämlich der große Klondike-Goldrausch aus, der dafür sorgte, dass der Ort innerhalb von zwei Jahren bis zu 40.000 Einwohner hatte. Was heute unvorstellbar wirkt, war damals die Hoffnung vieler auf schnellen Reichtum. Schnell wurden kleine Holzhütten hochgezogen. Kleine Supermärkte und Saloons folgten alsbald.
Attraktionen in Dawson City
Viele der Bauten können heute noch im Originalzustand bewundert werden, denn die Einwohner (und der Denkmalschutz) erhalten den Charme des Goldgräberstädtchens. Heute sind in vielen Hütten kleine Souvenir-Shops, Cafés, Galerien oder Boutiquen angesiedelt, sodass es sich lohnt, durch die Hauptstraßen zu schlendern.
Fotografin: Anngret Rossol
Fotografin: Sabrina Karavla
Nicht wegzudenken aus der Geschichte Dawson Citys und des Yukons ist der Schriftsteller Jack London. In mehreren Romanen hat er die Goldgräberstadt mit ihrem rauen Charme verewigt. Zum einen sind seine Werke dadurch die perfekte Reiselektüre. Darüber hinaus ist ihm in Dawson City ein eigenes Museum gewidmet. Das ‘Jack London Museum and Cabin’ ist daher eine der wichtigsten kulturellen Anlaufstellen in der Stadt. Mit der ‘SS Keno National Historic Site’ findet sich ein historischer Schaufelraddampfer in der Stadt. Zwar liegt das 1922 erbaute Schiff seit 1960 auf dem Trockenen. Dennoch bietet es faszinierende Einblicke in eine andere Zeit.
Überregionale, wenn nicht gar weltweite Bekanntheit, erlangte über die letzten Jahrzehnte ein etwas makaberer und weltweit einmaliger Drink. Das ‘Downtown Hotel’ bietet in der hauseigenen Bar seinen Gästen den ‘Sourtoe Cocktail’ an. Der besteht aus Yukon-Whisky und beinhaltet ein ganz spezielles Extra: Einen menschlichen Zeh. All jene, die diesen Zeh beim Trinken mit den Lippen berühren, erhalten eine Urkunde und dürfen sich fortan Mitglied des ‘Sourtoe Cocktail Club’ nennen. Was 1973 als Mutprobe begann, ist heutzutage ein großes Happening in der Stadt.
Etwas außerhalb von Dawson findet sich mit dem sogenannten ‘Midnight Dome’ ein Aussichtspunkt der Superlative. Bei passendem Wetter erstreckt sich ein fantastischer Panoramablick über die Stadt und ihr hügeliges Umland. Auf dem Weg hinauf findet sich mit einem kleinen Goldgräberfriedhof ein weiteres Stück Zeitgeschichte. Entsprechend lohnt sich eine Halbtageswanderung hinauf – rund sieben Kilometer sind vom Ortskern zurückzulegen. Wer es eilig hat, kann den ‘Midnight Dome Viewpoint’ jedoch auch motorisiert erreichen.
Fotografin: Karin Buhse
Sehenswertes rund um Dawson City
Nachdem Besucher Dawson City verlassen, finden sie sich nach nur wenigen hundert Metern in der Wildnis wieder. Und diese wird mit jedem Kilometer gen Norden ursprünglicher. Finden sich südlich der Stadt zumindest noch hin und wieder kleinere Orte, sieht dies im Norden ganz anders aus.
Das nächste (wohlgemerkt kleine) Dorf ist rund vierhundert Kilometer entfernt.
Auf der einen Seite bedeutet dies, dass für alle Eventualitäten vorgesorgt sein sollte und eine gute Vorbereitung gefragt ist. Insbesondere zeigt dies in beeindruckender Weise auf, wie weitläufig die Natur rund um Dawson City ausfällt, ohne von Menschenhand beeinflusst zu sein.
So warten hunderte Kilometer Straße, die vorbei an kleineren und größeren Berghängen führen. Viele Bäume und auch kleine Wälder säumen die Straßen. Besonders traumhafte Ausblicke, über viele dutzende Kilometer, ergeben sich, wenn die Straßen selbst über eine Erhebung führen. Generell gilt es, dort zu rasten, wo es gerade besonders malerisch aussieht. Selbstredend sollte dabei darauf geachtet werden, weder die Tierwelt zu stören, noch Unrat zu hinterlassen.
Fotograf: Yuichi Takasaka
Wer es bis ganz in den Norden Kanadas (in den Northwest Territories) und zum Arktischen Ozean schaffen möchte, muss rund eintausend Kilometer überwinden. Das ist innerhalb einiger Tage mit mehreren Zwischenstopps gut zu bewältigen. Zur Belohnung wartet beispielsweise in Tuktoyaktuk das ‘Arctic Ocean Sign’ – und die Sicherheit, sich an einem Ort zu befinden, den nicht allzu viele Menschen besuchen werden.
Wer statt einer Tour in die Northwest Territories lieber gen Westen reist, kann sich ebenso auf traumhafte Landschaften freuen. Alaska hat ebenso mehr als genug sehenswerte Areale zu bieten, beispielsweise im Denali-Nationalpark. Allerdings sollte auch für Touren nach beziehungsweise durch Alaska genügend Zeit eingeplant werden.
Campingplätze in und um Dawson City
Trotz seiner kleinen Größe ist Dawson City ein geeignetes Ziel für Wohnmobilurlauber. Gleich mehrere Campgrounds finden sich rund um die Stadt, teilweise sogar in ihrem Zentrum. In diese Kategorie zählt der ‘Goldrush Campground & RV Park’. Der zwischen Mai und September geöffnete Platz bietet diverse Annehmlichkeiten. Knapp achtzig Stellplätze sind dabei verfügbar.
Auf der gegenüberliegenden Flussseite findet sich nach den ersten hundert Metern des ‘Top of the world Highways’ der ‘Yukon River Campground’. Dieser Platz besticht durch seine absolut ruhige Lage. Die rund einhundert Stellplätze befinden sich zwischen Bäumen und fallen großzügig aus. Für die Überquerung des Flusses kann die Fähre kostenlos genutzt werden – rund um die Uhr.
Fotografin: Dagmar Sievers
Da Dawson und der Yukon für Camperreisende vorrangig zwischen Juni und September geeignete Ziele sind, häufen sich entsprechend im Sommer die Touristenaufkommen. Gerade Juli und August sind in dieser Hinsicht besonders beliebt. Um den Wunschcampingplatz für den Dawson City-Besuch zu sichern, ist eine frühzeitige Reservierung von Vorteil. Generell finden sich über den gesamten Yukon verteilt zahlreiche Campgrounds. Die meist staatlichen Anlagen sind relativ einfach ausgestattet und vergleichsweise klein. Durch die Weite des Yukon verteilen sich die Urlauber jedoch außerhalb Dawsons auf so viele Plätze, dass in der Regel problemlos spontan Stellplätze für die Nacht gefunden werden können.
Das passende Fahrzeug für Ihre Yukon-Rundreise können Sie auf der Webseite von CU | Camper online buchen. Dabei kann die Übernahme beispielsweise ab Whitehorse erfolgen. Auch Anchorage ist ein möglicher Ausgangspunkt für eine Rundreise durch Alaska und Kanadas Wildnis. Nach entsprechender Eingabe des Wunschorts und der Reisedaten in der Suchmaske können Sie verschiedene Vermieter und Wohnmobile vergleichen. Ist die Buchung bestätigt, können Sie dann schließlich der Vorfreude ihren Lauf lassen. Der Vorfreude auf Kanadas weite Wildnis. Und auf ein kleines Goldgräberstädtchen an zwei Flüssen. Überzeugen Sie sich selbst von diesem einzigartigen Ort!
Kanada
Mit dem Camper zum Goldgräberstädtchen
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