Atlantikkanada im Herbst 2024

Ein Camper. auf einer Wiese im Sonnenlicht.
Unser gemieteter Camper

Ende August 2024 sind wir nach Halifax in Nova Scotia geflogen, um für sechs Wochen die kanadischen Atlantikprovinzen im Wohnmobil zu bereisen. Wir waren in den letzten 20 Jahren bereits einige Male in diesem Teil von Kanada, konnten uns bei dieser Reise jedoch mehr Zeit lassen und den Indian Summer ausführlich genießen. Aufgrund unserer Tour Planung mit dem Start in Halifax und Besuch von Prince Edward Island zu Beginn der Reise hatten wir an den wunderschönen Stränden der Insel noch warmes Sommerwetter und die Wassertemperaturen erlaubten auch das Baden im Meer. Auf ‘PEI’ besuchten wir eine Ciderie, die nach französischem Vorbild Cidre aus den Äpfeln der vielen wildwachsenden Apfelbäume der Insel herstellt. Am Abend waren wir bei einem Konzert traditioneller keltischer Musik mit Geige und Klavier.

An zahlreichen Stellen konnten wir erfolgreich vom Ufer aus Makrelen angeln und abends auf den Feuerstellen der Campingplätze in National- und Provincial Parks grillen. Und obwohl die Hummerfangsaison bereits beendet war, gab es überall ein tolles Angebot an frischem Hummer und sehr abwechslungsreichen zubereiteten Hummerspezialitäten. Zudem ist das Angebot an Muscheln und frischem Seefisch äußerst vielfältig und qualitativ sehr hochwertig. Ein Paradies für Seafood-Liebhaber!

Eine Küste mit Felsen und einem Leuchtturm.
Die imposanten Felsformationen entlang der Küste

Im weiteren Verlauf unserer Rundreise, fuhren wir durch New Brunswick bis zum südöstlichen Ufer des Sankt Lawrence-Strom in Quebec. Am Straßenrand haben wir dann auch den ersten Schwarzbären dieser Reise gesehen. Mitte September wurden die Tagestemperaturen naturgemäß etwas kühler, betrugen aber bei beständigem Sonnenschein noch immer angenehme 18-22 °C und nachts kühlte es sich auf rund 10 °C ab.

Wir folgten der Küste des Sankt Lawrence-Strom und umrundeten die Gaspesie-Halbinsel im Uhrzeigersinn. Auf wunderschönen Campingplätzen direkt am Wasser konnten wir die Felsformationen der Küste am und im Meer betrachten. Das innere der Gaspesie-Halbinsel ist geprägt von ausgedehnten und dichten Wäldern in einer Mittelgebirgslandschaft, die viele Möglichkeiten für ausgiebige Wanderungen bietet. Mitte September geht die Tourismussaison zu Ende. Die Campingplätze sind daher häufig nicht sehr stark besucht und einige wenige waren auch bereits geschlossen.

Unsere Camper-Vorschläge

Anschließend folgte der Besuch der Acadian-Halbinsel in New Brunswick. Die wenig befahrenen Straßen führen zu kleinen Fischerorten und einsamen Stränden. Vor nahezu jedem Haus weht hier die Flagge der Acadie, die man dort viel häufiger sieht als das kanadische Ahornblatt. Von dort aus fuhren wir durch die dichten Wälder der Provinz zum Ufer der Bay of Fundy nach Saint John und entlang des Fundy Trail Parkways. Wir wurden an der Einfahrt zu dieser wunderschönen gebührenpflichtigen Straße sehr freundlich empfangen und von einer netten Rangerin auf alle Attraktionen der Strecke hingewiesen. Was für eine unglaublich schöne Straße mit vielen Aussichtspunkten und gut ausgebauten Rastplätzen, für die man sich unbedingt genügend Zeit nehmen sollte, um die Landschaft zu genießen. Zu sehen, wie das Wasser mit solcher Kraft die Bucht verlässt und zurückkehrt, ist ein unbeschreiblicher Anblick. Man kann Ebbe und Flut hier an der Stelle mit dem höchsten Gezeitenunterschied weltweit beobachten und dann bei Ebbe auf dem Meeresgrund spazieren gehen.

Ebbe an einer kanadischen Küste.
Der Tidenhub im Bay of Fundy

Ein weiteres Highlight unserer Reise folgte mit dem Besuch der Cape Breton-Insel im Norden Nova Scotias. Die Wälder auf Cape Breton Island hatten sich Ende September bereits verfärbt und leuchteten in vielen Farben von hellgelb bis dunkelrot. Wir umrundeten die Insel entgegen dem Uhrzeigersinn immer möglichst nahe am Wasser und konnten die tollen Ausblicke bewundern. Die Restaurants der Insel bieten vor allem die Vielfalt der Meeresfrüchte des Nordatlantik an und ein Besuch eines traditionellen Lobster Supper ist nur zu empfehlen.

Danach stand für uns der Besuch von Halifax auf dem Programm. Nach Wochen auf mehr oder weniger befahrenen Landstraßen und in kleinen Ortschaften war städtischer Verkehr durchaus gewöhnungsbedürftig und so blieb es bei einem kurzen Besuch der sehenswerten, aber touristisch ausgebauten Hafenuferpromenade. Die letzten Tage verbrachten wir im Süden von Nova Scotia und besuchten die schönen Städtchen Lunenburg und Liverpool, geprägt von ihren markanten bunten idyllischen Holzhäusern sowie alten Kapitänsvillen.

Ein herbstlich gefärbter Wald mit See.
Ein idyllischer See in einem herbstlichen Wald

Nach insgesamt sechs Wochen haben wir unser Wohnmobil an der Fraserway-Station in Bedford in der Nähe des internationalen Flughafens von Halifax unversehrt und völlig problemlos wieder abgegeben. Unser Fraserway C-Large Motorhome war bei der Übernahme mit rund 38.000 gefahrenen Kilometern in sehr gutem Zustand. Während unserer Tour sind wir ca. 6.500 Kilometer störungsfrei gefahren. Der Platz ist für zwei Personen auch durch den Slide-out sehr komfortabel und großzügig. 

Die Ausstattung war nahezu komplett und musste nur durch Weingläser und Grillrost ergänzt werden. Mit einem durchschnittlichen Benzin-Verbrauch von 24  Litern / 100 Kilometern und Benzinpreisen zwischen 1,40 CAD und 1,60 CAD war Benzin aber schon eine spürbare Kostenkomponente in der Urlaubskasse. 

Unser Fazit: Der Osten Kanadas ist wunderschön mit freundlichen und hilfsbereiten Einwohnern und ist für einen kombinierten Camping- und Angelurlaub ideal. Wir kommen sicher in einigen Jahren wieder.

Familie Hött, November 2024

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