Sprache und Region wählen
Calgary-Vancouver-Tour im Juni 2017
Wir haben uns am Anfang etwas Zeit gelassen, haben uns drei Tage in Calgary gegönnt und dabei die Innenstadt mit Einkaufsmeile und Museen erkundet.
Von einem Hotel direkt am Calgary Tower kann man dies problemlos zu Fuß ablaufen. Die Übernahme des CanaDream Maxi Motorhome MHA Slide-out war problemlos. Wir (zu zweit, 60 und 58) hatten diesen Typ zum zweiten Mal und mögen das große Bett im Heck und den Slide-out, der den Innenraum deutlich vergrößert. Die Küche mit großem Kühlschrank, Gefrierfach, Mikrowelle und Backofen ist gut ausgestattet und wir haben uns nicht nur von Spaghetti ernährt. Da wir das normale Brot aus dem Supermarkt für unseren europäischen Geschmack zu „fluffy“ finden, haben wir uns zusätzlich einen Toaster gemietet. Leider braucht es dafür aber einen Stromanschluss auf dem Campingplatz, wenn man nicht den Generator strapazieren will. Den haben wir dann auch nicht gebraucht.
Nach der Übernahme waren wir einkaufen, als Tipp: Non-Food und haltbare Dinge wie Reis, Nudeln, Getränke zuerst bei einem der Dollar-Stores kaufen und für die Frischware und den Rest in die Supermärkte (Walmart, Safeway etc.) gehen – man spart enorm.
Drumheller und die Hoodoos
Die erste Nacht haben wir auf dem am Stadtrand gelegenen Calgary West Campground verbracht (recht ruhig mit sehr freundlichem Personal) und das Wohnmobil eingerichtet.
Am folgenden Tag sind wir östlich in die Badlands bis Drumheller gefahren und haben dort den Horsethief Canyon und das Royal Tyrrell Dinosaurier Museum besucht.
Das Museum war eines der Highlights unserer Reise: 40 top erhaltene Dino Skelette in einer spektakulären Ausstellung sind ein Muss und nicht nur für Dino Fans.
Nach einer Übernachtung in der Nähe von Drumheller (direkt am Fluss gibt es mehrere schöne private Campgrounds) haben wir die Hoodoos besucht und sind dann zurück nach Calgary gefahren, wo wir nochmals am gleichen Ort übernachtet haben.
Banff, Lake Louise, Jasper
Auf in den Westen, die Rockies warten. Erster Stop: Banff. In Banff haben wir am Tunnel Mountain kampiert. Da wir aus unserer Sicht noch früh im Jahr unterwegs waren, hatte es uns sehr erstaunt, dass es kaum freie Stellplätze gab. Wir hatten Glück und konnten eine Nacht bleiben. Nach der gleichen Erfahrung am Johnston Canyon haben wir uns entschlossen, auf jeden Fall in Jasper zu reservieren. Dort bekamen wir den vorletzten freien Platz.
Fotograf: Thomas Koch
Vom Campground am Tunnel Mountain brachte uns ein Bus ins Dorf, für das WoMo gibt es sehr wenige Parkplätze. Nach diversen Souvenirläden und einem Abstecher zum Banff Springs Hotel ging es zurück, um am nächsten Tag mit der Seilbahn auf den Sulphur Mountain zu fahren. Der Blick von dort oben ist sehr schön, wir hatten klares Wetter und einen tollen Rundblick über die Bergketten. Weiter ging es zum Johnston Canyon, wo wir wieder einen der letzten freien Plätze bekommen haben.
Fotograf: Thomas Koch
Leider ist der Canyon, wie auch Lake Louise oder Jasper von Touristen überlaufen und der Blick auf die fantastische Natur ist häufig durch Selfie-schiessende Mitbewunderer verstellt. In den nächsten zwei Nächten campierten wir auf einfachen Plätzen im Icefield National Park und haben nur kurze Abstecher an den Moraine Lake, nach Lake Louise und zu weiteren Attraktionen gemacht. Sehr gut gefallen hat uns der einfache Campground ohne Strom und Wasser am Honeymoon Lake, wo wir den Ausblick auf den ruhigen See geniessen konnten.
Leider hatten wir um Jasper herum zwei Tage Regen, sodass wir wenig von den Bergen gesehen haben. Der Campingplatz in Jasper ist sehr groß, aber einfach, nur wenige Stellplätze mit Strom und Wasser sind vorhanden. Eine Reservation ist dringend empfohlen.
An Tieren haben wir bis auf Grizzlybären alles gesehen, was es zu sehen gibt: Schwarzbären am Straßenrand, Wapitis auf dem Campingplatz, Bergziegen auf der Fahrbahn, Kanadagänse, diverse Hörnchen usw.
Tete Jaune Cache, Blue River, Clearwater
Auf dem Yellowhead Highway ging es westwärts, wo wir hofften, dass wir am Mt. Robson besseres Wetter haben würden.
Leider hat sich das nicht bewahrheitet, so dass wir weiter gefahren sind und in Tete Jaune Cache auf einem Campingplatz direkt am Fraser River übernachtet haben. Duschen mit Badematten waren ein Aha-Erlebnis, das ist uns sonst nirgendwo vorgekommen. In einem kleinen Restaurant mit Terrasse am Fluss haben wir gut zu Abend gegessen.
Fotograf: Thomas Koch
Richtung Süden ging es am nächsten Tag bis zum Blue River, wo wir eine sehenswerte Fluss-Bärensafari mitgemacht haben. Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise. Mit flachen Booten geht es über einen See zu den Bärenpfaden und wir haben drei Schwarzbären und einen Fischadler aus nächster Nähe gesehen. Sehr freundliche und kompetente Führer machen das Ganze zum Erlebnis. Auch das Restaurant ist empfehlenswert, der Wildeintopf im Brot serviert war Extraklasse. Am nächsten Tag sind wir bis Clearwater gefahren – das Wetter wurde wieder besser mit strahlendem Sonnenschein und 25° – und haben am Dutch Lake zweimal übernachtet, wobei wir den Dutch Lake Resort & RV Park weiterempfehlen können.
Bei einem Abstecher in den Wells Gray Provincial Park haben wir die Wasserfälle bestaunt. Ansonsten war relaxen angesagt.
Fotograf: Thomas Koch
Lillooet, Whistler, Squamish
Die Fahrt nach Lillooet über Kamloops war das längste Teilstück, das wir an einem Tag hinter uns gebracht haben. Die Landschaft zwischen Kamloops und Cache Creek ist wenig reizvoll, da durch den Abbau von Gold so ziemlich das ganze Tal umgegraben und umgeschichtet wurde. Erst ab Cache Creek geht es wieder landschaftlich sehr reizvoll durch die Berge. Im Nachhinein hätten wir im schönen Marble Canyon Prov. Park oder am Pavillion Lake übernachten sollen, denn der Weg bis Lilooet zog sich arg in die Länge. Wir waren froh, dass wir am späten Nachmittag den Campingplatz erreicht haben. Es machte uns auch nicht mehr viel aus, dass er direkt am Highway 99 liegt. Am nächsten Tag ging es erst noch bei schönem Wetter weiter.
Fotograf: Thomas Koch
Wir fahren auf der Duffey Lake Road über mehrere Pässe mit teils recht großen Steigungen und Gefällen bis Whistler. Mit dem großen Wohnmobil (24ft = 7,30 m Länge und mit Spiegeln fast drei Meter breit) war die Fahrt sehr anspruchsvoll und wir kamen häufig nur mit 30-40 km/h voran. Die tolle Bergwelt hat uns aber entschädigt. Ab Pemberton regnete es dann wieder und in Whistler waren wir dann froh, den Campground erreicht zu haben (unser Navi hat sich ziemlich dumm gestellt). Der Whistler Campground war teuer, äußerlich sehr gepflegt, aber teils defekte Duschen und ein Café, das um 15.00 Uhr schließt, rechtfertigen nicht den Preis.
In Whistler war ein weiterer Höhepunkt das Squamish Lil’wat Cultural Centre – am Ortsrand gelegen. Wer einen Einblick in die Kultur der First Nation gewinnen möchte, ist dort am rechten Platz. Die einstündige, sachkundige Führung hat sich sehr gelohnt.
Das Wetter wurde wieder besser und am Abend erreichten wir den Paradise Valley Campground, der zweitschönste Platz auf unserer Tour inmitten eines Hochwaldes. Zum Glück hatten wir von Whistler aus reserviert, denn der Platz war vollständig ausgebucht. Wir blieben zwei Nächte bei schönem, aber kühlem Wetter und unternahmen einen Abstecher nach Squamish, wo wir zwei schöne Schnitzereien der First Nation erstanden haben. Vom Paradise Valley ging es dann zu unserer letzten Woche nach Vancouver Island, die Fahrt wieder im Regen.
Vancouver Island, Tofino, Port Alberni, Vancouver
Die Überfahrt von Horseshoe Bay war problemlos, auch ohne Reservierung bekamen wir einen Platz auf der Fähre. Nach fast zwei Stunden landeten wir in Nanaimo. Da wir im Green Point Campground im Pacific Rim National Park schon von daheim reserviert hatten, sind wir auf direktem Weg in Richtung Tofino gefahren. Auch hier ging es teilweise recht eng zu und dementsprechend langsam voran. So hat die Fahrt mit einem kleinen Abstecher zum „Goots-On-The-Roof“ in Coombs fast vier Stunden gedauert. Besonders das Teilstück am Kennedy Lake mit Steigungen bis 14 % und vielen Haarnadelkurven hat es in sich. Im Regen war es noch mühsamer. Auf dem Rückweg bei Sonnenschein war es deutlich angenehmer zu fahren. Am Abend hörte dann der Regen auf, ab dann hatten wir nur noch schönstes Wetter mit Temperaturen bis 30°.
Der Green Point Campingplatz war die mühsame Anreise wert. Inmitten des Regenwaldes, direkt am Strand des Long Beach, hat man circa 90 Stellplätze geschaffen, jeder mit Stromanschluss und durch ein kleines Stückchen Wald vom nächsten Stellplatz getrennt.
Wir haben die 4 Nächte genossen und einige Zeit am meist fast leeren, fünf Kilometer langen Strand verbracht.
Man hat uns, wie auf allen Plätzen, vor Wölfen und Bären gewarnt, hier haben wir öfters die Wölfe rufen hören, aber keinen gesehen. In Tofino haben wir eine Wal-Tour mitgemacht, und circa 30 min. einen Buckelwal beobachten können. Die Fahrt mit dem kleinen Boot über das offene Meer hat uns ordentlich durchgeschüttelt. Die Bedienung im Restaurant, das wir anschliessend besucht hatten, muss uns das angesehen haben, denn sie brachte uns ein kleines Glas mit einem Kräutertrunk. Danach ging es uns deutlich besser.
Tofino war zu unserer Zeit noch nicht arg überlaufen, aber zur Ferienzeit der Kanadier ist es nach Aussage der Ladenbesitzer einfach voll. Tofino ist sehr beliebt bei Surfern, das Meer ist oft rau mit hohen Wellen.
Fotograf: Thomas Koch
Auf dem Rückweg haben wir uns entschieden in Port Alberni zwei Nächte zu bleiben.
Am Rückreisetag nach Vancouver waren wir früh morgens ganz allein im Cathedral Grove, wo wir die 800 Jahre alten Douglas-Fichten bewundert haben. In Vancouver waren wir zwei Nächte auf einem Campground in der Stadt, nachträglich nicht zu empfehlen, denn es war sehr laut, sehr teuer, sehr eng und komplett ausgebucht.
Schön war die Nähe zu einem Shopping-Center und die Möglichkeit mit dem Bus zum Beispiel den Stanley Park zu besuchen. Dort haben wir eine schöne Zeit im Aquarium verbracht. Nach der problemlosen Rückgabe nach unseren vierundzwanzig Tagen im CanaDream Motorhome haben wir noch zwei Tage in einem Hotel im Zentrum von Vancouver verbracht und Stadt und Leute beobachtet, bevor wir den Rückflug antreten mussten.
Zum Schluss
Wir haben in den vierundzwanzig Tagen 2.500 km zurückgelegt und haben trotz einiger Relax-Tage am Ende gedacht, dass es doch zu viele km waren. Besonders die Berg- und Passtrecken waren mit dem für uns ungewohnt großen Wohnmobil recht anstrengend. Aber wenn man den Komfort nicht missen möchte, muss man Kompromisse schließen.
Die Fahrt würden wir jederzeit wieder machen, es gibt noch so viel zu entdecken. Wir haben tolle Dinge erlebt, sehr freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen, viele Tiere gesehen, an traumhaften Plätzen übernachtet und einen riesigen digitalen Sack an Fotos mitgebracht.
Die Reise mit dem Wohnmobil ermöglicht doch, einfach mal dort etwas länger zu bleiben, wo es gerade schön ist.
Thomas Koch, Juni 2017
Atemberaubende Natur
Traumhaftes Westkanada erleben
Jetzt Wohnmobil finden!
Mit Freunden teilen