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Reiserouten durch die Northwest Territories
© Geri Sigl
Beim Gedanken an eine Wohnmobilreise durch Kanadas wilden Nordwesten schlägt so manches Camperherz höher. Die Routen führen entlang kaum befahrener Straßen, vorbei an grandiosen Naturschauplätzen und Geheimnissen aus längst vergangenen Tagen. Ganz unberührt von Stress und Hektik des Alltags warten hier Wildlife, Einsamkeit und Abenteuer inmitten der Wildnis – der Weg ist das Ziel. Wenn Sie ein Wohnmobil mieten, sind dies die drei lohnenswertesten Reiserouten entlang der Northwest Territories, denn sie führen allesamt durch unberührte, ursprüngliche Landschaften.
© Yuichi Takasaka
Gute Chancen auf die Beobachtung von Nordlichtern gibt es übrigens in den Northwest Territories auch im Sommer – entgegen der Vorurteile, dass dies nur im Winter möglich sei. In den Northwest Territories, der „Aurora Capital of the World“, kann man sie fast ganzjährig bestaunen – mehr als 255 Nächte im Jahr! Zugegeben, wenn es im Juni oder Juli kaum dunkel wird, ist es ein bisschen schwierig, die Polarlichter am taghellen Himmel auszumachen. Ab August gibt es aber schon wieder bis zu vier Stunden Dunkelheit, im September sogar zwölf Stunden.
Beste Bedingungen also, um das leuchtend bunte Spektakel bei angenehm-milden Temperaturen zu bestaunen. Abends am Lagerfeuer oder in einem Boot sitzen, während die Aurora dazu kommen und ihre Farbenshow am Himmel anknipsen – das ist ein Szenario, welches den Wohnmobilurlaub in den Northwest Territories auszeichnet. Die beste Reisezeit für Nordlichter im Campingurlaub ist zwischen Mitte August und Mitte September. Danach schließen bereits erste Campgrounds wieder.
Traumstraße Dempster Highway
Allein der Name weckt das Fernweh. Der „Dempster“ führt durch abgelegene Wildnislandschaften und besticht durch spektakuläre Berge und malerische Kulissen. Etwas außerhalb von Dawson City im Yukon Territory beginnt sie, eine Allwetter-Schotter-Straße, die sich auf einer Länge von 736 Kilometern bis hinauf nach Inuvik erstreckt. Durch zwei Fährpassagen, die im Herbst und Frühjahr witterungsbedingt jeweils einige Wochen nicht befahren werden, ist der Dempster dann nicht auf der ganzen Strecke befahrbar.
In den Sommermonaten gibt es entlang des Dempster Highways sechs Campingplätze und drei Besucherzentren. Zuverlässige Wetterbedingungen, die ein sicheres Fahren ermöglichen, finden Sie normalerweise aufgrund langer und warmer Tage in der Zeit von Juni bis September.
Der Highway windet sich durch die Berge nördlich von Dawson. In Eagle Plains, auf halbem Weg nach Inuvik, gibt es einen Campingplatz und das Eagle Plains Hotel sowie die erste (und meist einzige) Tankstelle. Von Eagle Plains aus ist es nur noch eine kurze Entfernung bis zum Polarkreis. Nördlich davon geht es ins Land der Mitternachtssonne. Jeden Sommer scheint sie hier an siebenundfünfzig Tagen vierundzwanzig Stunden lang und bietet jede Menge Zeit für Outdoor-Aktivitäten jeglicher Art.
© Ole Helmhausen
Der Highway überquert die Richardson Mountains – weit oberhalb der Baumgrenze. Fort McPherson am Peel River besticht mit seiner langen Handels- und Siedlungsgeschichte. Einzelheiten darüber erfahren Besucher im „Mitainlaii Park Visitor Center“. Im Canvas Shop gibt es traditionelle Zelte und andere Produkte aus Segeltuch zu kaufen.
Am Zusammenfluss von Mackenzie und Arctic Red River liegt Tsiigehtchic. Dort wartet ein herrliches Panorama aus Flüssen und kleinen Fähren, die sie überqueren. Angekommen in Inuvik gibt es zwei Campingplätze und eine Reihe an touristischen Services, darunter verschiedene Touren in Inuvik selbst und in die Umgebung der westlichen Arktis. Dort fliegen kleine Flugzeuge mit Besuchern über das mächtige Mackenzie-Delta. Auch ein Besuch der Inuvialuit-Dörfer Tuktoyaktuk und Aklavik lohnt sich.
Ziel Arktischer Ozean – Tuktoyatuk
Lust auf Kanadas neuesten Roadtrip? Die neue Allwetterstraße, die den Dempster Highway auf 137 Kilometern von Inuvik nach Tuktoyaktuk bis an den Arktischen Ozean verlängert, wurde 2017 eröffnet und ist die erste ganzjährig befahrbare Straße zum Arktischen Ozean und damit die erste, die Kanadas Küsten auf dem Landweg miteinander verbindet. Ein spannendes Abenteuer!
© Ole Helmhausen
Allein die Fahrt auf diesem einzigartigen Highway ist ein episches Erlebnis durch ein völlig unerschlossenes Gebiet, das von einer meist zugefrorenen Landschaft aus Seen und Flüssen geprägt ist. Am Ende der Straße wartet eine arktische Gemeinde, die wilder und unberührter kaum sein könnte: Tuktoyaktuk.
Stetiger Begleiter auf der Fahrt zum Nordpolarmeer sind die seltsamen und zugleich wunderbaren Pingos der arktischen Küste, die wohl zu den beliebtesten Besonderheiten des Nordens zählen. Ein Kern aus Eis lässt die hochaufragenden Bergkuppen am Ufer der Beaufortsee anschwellen und die flache Tundra überragen. Der zweitgrößte Pingo der Welt ist der 49 Meter hohe Ibyuk vor den Toren Tuktoyaktuks.
Das kleine Städtchen, das von seinen Bewohnern liebevoll „Tuk“ genannt wird, liegt direkt am Ufer des arktischen Ozeans – und der hat es in sich. Fast neun Monate des Jahres ist er mit Eis bedeckt. Auch im Sommer überschreitet seine Temperatur nur knapp den Gefrierpunkt. Er ist Heimat für Belugawale, Robben und Dutzende von Zugvögeln.
© gnwt_bergeron
Auch wenn Tuk heutzutage Häuser im „südlichen Stil“, einen Flughafen und Internetanschluss hat, so sind die alten Inuvialuit-Traditionen hier doch immer noch ein allgegenwärtiger Teil des Alltagslebens. Lokale Anbieter ermöglichen kulturelle Führungen durch die Gemeinde und die umliegenden Gebiete.
Im Besucherzentrum von Inuvik gibt es tagesaktuelle Hinweise und Touren. Gebucht werden kann ein „Lunch with the Locals“. Dies beschert nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch sehr spannende Einblicke in die Kultur und das Leben der hier lebenden Inuvialuit.
Wasserfallroute Deh Cho Travel Connection
„Mile Zero“ des Mackenzie Highways ist ein möglicher Ausgangspunkt der Deh Cho Travel Connection. Auf dieser Reiseroute, die auf 1.800 Kilometern durch die wilde Schönheit Nordwest-Kanadas führt, durchqueren Reisende den Norden der Provinzen Alberta und British Columbia sowie die südlichen Northwest Territories.
Auf dieser Route ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, einen Naturpark oder Campingplatz zu finden, der keinen Stellplatz am Flussufer, atemberaubenden Blick auf einen schönen See oder das wohltuende, gleichmäßige Tosen eines Wasserfalls zu bieten hat.
Sie kamen, um Pelze bei den Ureinwohnern einzutauschen und befuhren dabei die Wasserstraßen, die seit unzähligen Generationen von den First Nations genutzt wurden.
© Geri Sigl
„Deh Cho“ – so nennen die Ureinwohner den Mackenzie River. Die Welt rund um die Deh Cho Reiseroute wird von mächtigen Flüssen beherrscht. In den Territorial Parks an den Lady Evelyn Falls, am Twill Falls Gorge und den Sambaa Deh Falls helfen die beruhigenden Klänge des herabstürzenden Wassers alltagsgestressten Urlaubern, in einen tiefen und erholsamen Schlaf zu fallen.
Ein Spaziergang zur Aussichtsplattform der Lady Evelyn Falls ist ein Muss, um die Schönheit dieses Wasserfalls in vollen Zügen genießen zu können. Am Twin Falls Gorge gibt es einen Wanderweg, der von den spektakulären 32-Meter hohen Alexandra Falls zu den sanfteren, aber dennoch beeindruckenden Louise Falls führt. An beiden Wasserfällen stehen Picknicktische und Unterstände zur Zubereitung mitgebrachter Leckereien bereit.
Auf der Suche nach einem Naturpark mit Schwimmmöglichkeiten und Zugang zu einem Strand ist der Hay River Territorial Park erste Wahl. Er befindet sich am südlichen Ufer des Great Slave Lake und überzeugt mit einem langen Strandabschnitt aus weichem Sand.
Alles rund um den Camperurlaub
Um die unberührte Wildnis der Northwest Territories zu genießen, sollte Zeit mitgebracht werden. Das Ziel ist nichts für eine einwöchige Rundreise. Wer hingegen drei Wochen oder mehr mitbringt, wird die Zeit genießen können. Die Anreise per Wohnmobil in den hohen Norden kann am besten ab Edmonton erfolgen. Rund zehn Stunden Fahrt sind es von dort, bis der hohe, wilde Norden der Northwest Territories erreicht wird.
© S. Stuart
Die meisten Campgrounds in den NWT sind staatlich und sehr gut gepflegt. Die wenigen privaten Campingplätze liegen fast alle am Mackenzie Highway in der Nähe vom Hay River.
Alle Campgrounds haben in der Regel zwischen Mitte Mai und Mitte September geöffnet. Die Preise variieren je nach Ausstattung des Platzes, sind im Allgemeinen jedoch verhältnismäßig günstig. Eine Übersicht über die staatlichen Campingplätze sowie eine Online-Reservierungsmöglichkeit findet sich unter https://nwtparks.ca.
Weitere Informationen über die Northwest Territories gibt es außerdem unter www.spectacularnwt.de. Die passenden Wohnmobile können Sie auf der Webseite von CU | Camper suchen, vergleichen und direkt buchen. Wir wünschen einen fantastischen Aufenthalt in einer einzigartigen Region!
Northwest Territories
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