Verkehrsregeln in den USA und Kanada

Die legendäre Route 66 in Amerika.

Nordamerikanische Verkehrsregeln im Überblick

Die Verkehrsregeln in den USA und Kanada können sich in den einzelnen Bundesstaaten und Provinzen zwar leicht voneinander unterscheiden, sind im Großen und Ganzen aber oft gleich. Allgemein kann man sagen, dass sämtliche Verkehrsteilnehmer weitaus entspannter sind als in Europa und auch dementsprechend fahren. Im Folgenden werden einige Besonderheiten des nordamerikanischen Straßenverkehrs erläutert.

In den USA und Kanada hängen Ampeln oft in der Mitte der Kreuzung oder dahinter. Bleiben Sie also nicht direkt vor der Ampel stehen, da Sie sich dann bereits mitten auf der Kreuzung befinden. In vielen Bundesstaaten und Provinzen darf man bei Rot rechts abbiegen. Hier gelten die gleichen Regeln wie in Deutschland bei dem Schild mit dem Grünpfeil. Zuerst anhalten, und wenn man niemanden behindert, abbiegen. An Ampeln, an denen diese Regel nicht gilt, befindet sich der Hinweis „No right turn on red“. Manchmal ist dieses Verbot auch zeitlich eingegrenzt. Informieren Sie sich vor Beginn der Reise, welche Regelung für Ihre Zieldestination gilt.

Das typische Verkehrsleben in der Großstadt bei Nacht.

An vielen Kreuzungen stehen vier Stoppschilder, also für alle Richtungen. Oft wird durch ein Zusatzschild (all way oder 4-Way) darauf hingewiesen, dass auch die anderen Straßen der Kreuzung mit Stoppschild ausgestattet sind. Hier gilt, wer zuerst ankommt, darf auch zuerst wieder weiterfahren. Rechts vor Links gilt hier nur, wenn man wirklich gleichzeitig angekommen ist. Wer sich nicht gemerkt hat, in welcher Reihenfolge alle angekommen sind, verständigt sich per Handzeichen.

Schulbusse in Nordamerika sind gelb oder orange. Wenn ein Schulbus anhält, um Kinder aussteigen zu lassen, schaltet er rote Warnlichter an und fährt meist auch ein Stoppschild aus. Schulbusse dürfen dann auf keinen Fall überholt werden, da die Kinder nicht damit rechnen, auf fahrende Autos achten zu müssen. Warten Sie einfach, bis er weiterfährt, auch wenn Sie keine aussteigenden Kinder gesehen haben.

Diese Regel gilt auch, wenn Sie aus der Gegenrichtung kommen.

Hinweis

Die Strafen bei einem Verstoß sind sehr hoch. Halten Sie sich daher auch vor Schulen immer strikt an die Geschwindigkeitsbegrenzung.

Parken und Speed Limit

Ein Wohnmobil vom Vermieter Road Bear in der Nähe des Monument Valleys.

Achten Sie beim Parken auf die vielen Hydranten am Straßenrand. Hier gilt absolutes Halteverbot 3 Meter links und rechts vom Hydranten. Eine gute Orientierung für das Parken am Straßenrand bieten die eingefärbten Bordsteine innerhalb von Ortschaften. Rot bedeutet absolutes Halteverbot, Gelb/Schwarz ist eine Ladezone, bei Weiß darf man maximal 5 Minuten während Geschäftszeiten parken, bei Grün normalerweise 10 Minuten wenn nicht anders angegeben. Blau ist behinderten Menschen vorbehalten. Gelb bedeutet Ladezone mit Halt bis maximal 20 Minuten, wobei man als Fahrer eines Privatfahrzeugs beim Auto bleiben muss.

Sie werden überall Schilder finden, die Sie auf die geltende Geschwindigkeitsbegrenzung hinweisen, da diese sich von Staat zu Staat unterscheiden kann. Raser werden Sie hier kaum finden, passen Sie sich also besser dem entspannten Fahrstil der Nordamerikaner an.

Vor allem außerhalb der Großstädte fahren Amerikaner eher defensiv und rücksichtsvoll.

Wissenswertes

Da die Geschwindigkeit auch aus der Luft gemessen wird, sollten Sie sich wirklich überall an das geltende „speed limit“ halten. Aber auch wenn man zu langsam fährt, kann man mit einem Bußgeld bestraft werden. Sollten Sie also mit Ihrem Wohnmobil eine Steigung hochfahren und mehrere Fahrzeuge hinter sich bemerken, fahren Sie kurz rechts ran, um den anderen ein Überholen zu ermöglichen. Bei längeren Steigungen gibt es auch Haltebuchten, die rechtzeitig vorher mit Schildern angekündigt werden.

Gelbes Schild, welches auf Caribous/Elche hinweist.

Straßen werden mit einer Nummer und oft auch mit einer Himmelsrichtung bezeichnet. Das erleichtert die Orientierung. Es gibt verschiedene Straßenarten, von denen hier nur ein paar erwähnt werden sollen.

Der Freeway ist vergleichbar mit der Autobahn, da es sich meist um eine mehrspurige Straße ohne Kreuzungen handelt, für die es festgelegte Ein- und Ausfahrten gibt.

Unsere Camper-Vorschläge

Sicher unterwegs

Interstates sind große Verbindungsstraßen, müssen aber nicht gleichzeitig auch Freeways sein. US-Highways sind vergleichbar mit Bundesstraßen, und State-Highways mit Landstraßen. Auf Interstates wird oft in der mittleren Spur gefahren. Es darf generell rechts und links überholt werden, daher ist hier besondere Aufmerksamkeit gefragt. Da die Höchstgeschwindigkeit von den meisten Fahrern eingehalten wird, dauert der Überholvorgang entsprechend länger als in Europa. Die linke Spur sollte für schnellere Verkehrsteilnehmer freigehalten werden. Die rechte Spur geht oft von der Ausfahrt ab. Ausfahrten sind übrigens durchnummeriert und werden oft recht kurzfristig angekündigt.

Mehrere Fahrzeuge von Road Bear parkend bei blauem Himmel.

Die linke und die rechte Spur können auch plötzlich zur Abbiegerspur werden. Wenn man daher nur auf Durchfahrt ist oder nicht genau weiß, wo man fahren soll, sollte man ebenfalls in der Mitte bleiben. Auch ein grundloser Spurwechsel sollte vermieden werden, da dies mit einem Bußgeld bestraft werden kann.

Hinweisschilder auf den Interstates sind grün und nicht blau. Auf vielen Interstates findet man auch die Car Pool Lane. Diese ist durch ein Karo (daher auch die Bezeichnung Diamant Lane) gekennzeichnet und ist Fahrgemeinschaften vorbehalten.

Ein gelber Strich trennt die Fahrbahn zum Gegenverkehr. Doppelt Gelb bedeutet absolutes Überholverbot. Weiß trennt Fahrspuren in die gleiche Richtung und wird oft als gestrichelte Linie angegeben. Einbahnstraßen haben links eine gelbe Markierung. Baustellen sind rot oder orange markiert.

Gewöhnungsbedürftig ist eine mittlere Spur, die von beiden Richtungen zum Linksabbiegen genutzt werden kann.

Hinweis

Hier maximal 80 Meter auf dieser Spur fahren und sehr vorsichtig sein! Das Reißverschlussverfahren kennt man hier nicht, daher sollte man sich bei Spurverengungen (angekündigt durch den Hinweis „merge left“ oder „merge right“) frühzeitig einordnen.

Bekannte rote Felsformationen und Wüsten in den USA.

Bei Verkehrskontrollen sollte man im Fahrzeug sitzen bleiben und hektische Bewegungen vermeiden. Die Hände sollte man auf das Lenkrad legen. Der Polizist wird hinter dem eigenen Fahrzeug halten und sich langsam nähern. Meistens wird nur nach dem Führerschein und der Zulassung gefragt, eventuell aber auch nach einer Versicherungsbestätigung. Bleiben Sie ruhig und freundlich und fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Der Polizist mag unfreundlich oder gar bedrohlich wirken, da in den USA aber Waffenfreiheit herrscht, ist diese Haltung auch verständlich. Generell steht auf den Verkehrsschildern in den USA und Kanada immer viel Text. Sie sollten sich also an schnelles Lesen gewöhnen.

Wichtig für Eltern: Kinder unter 12 Jahren dürfen nicht alleine im Auto gelassen werden, auch nicht an Tankstellen oder Raststätten. Jedes Kind sollte einen passenden Kindersitz haben.

Alkohol darf nicht im Fahrerraum transportiert werden, auch wenn die Flaschen noch geschlossen sind.

Hinweis

Auch bei Wohnmobilen sollte man besonders vorsichtig sein, wo man alkoholische Getränke verstaut.

Einer von vielen Highways in den USA.

Bei einem Unfall sollte man immer die Polizei unter 911 anrufen und auch den Wohnmobilvermieter informieren. In vielen Bundesstaaten, zum Beispiel in Florida, muss man bei Regen auch das Fahrlicht einschalten. In vielen Provinzen Kanadas gilt Taglichtpflicht.

Sollten Sie sich nicht sicher sein, welche Verkehrsregeln in dem Bundesstaat oder der Provinz gelten, in der Sie Ihr Wohnmobil mieten, erkundigen Sie sich bei der Übernahme direkt beim Vermieter vor Ort. Dort wird man Ihnen einige hilfreiche Tipps geben können.

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