Colorado und New Mexico im Oktober 2017

Ein Panorama des Colorado National Monuments in den USA.

Nach unserer letzten Wohnmobil-Reise durch die Nationalparks von Utah haben mein Mann und ich uns diesmal für etwas weniger bekannte Parks in Colorado und New Mexico entschieden und für zweieinhalb Wochen ein Wohnmobil bei StarRV in Denver gemietet.

Es wurde eine 1.500 Meilen lange Rundtour mit landschaftlich sehr vielseitigen Eindrücken und sogar einigen kulturellen Attraktionen. Wir empfanden den September als idealen Reisemonat: Goldene Herbsttage mit angenehmen Temperaturen und viel Sonne, erst am Ende hat uns der ungewohnt frühe Wintereinbruch überrascht und wir hatten neben frostigen Nächten sogar den ersten Schnee in den Bergen. In der Nachsaison war es zudem überall angenehm leer.

Beginn der Tour

Das kleinste verfügbare Wohnmobil war ein Winnebago-Taurus, das mit seinen 25 Fuß größer war, als wir eigentlich wollten. Aber im Rückblick müssen wir gestehen, dass wir den zusätzlichen Meter im Vergleich zu unserer letzten Reise in einem 22 Fuß-Modell sehr genossen haben! Vor allem im Koch- und Essbereich hatten wir deutlich mehr Platz und Bewegungsfreiheit – und der befürchtete höhere Spritverbrauch bestätigte sich nicht.

Die Übergabe in Denver hat schnell und reibungslos geklappt, wir konnten das Fahrzeug sogar schon morgens abholen, wodurch wir fast einen ganzen Tag gewonnen haben.

Das Wohnmobil wirkte wenig gebraucht, hatte nur 13.500 Meilen auf dem Tachometer und funktionierte bis auf minimale Einschränkungen einwandfrei.

Info

Einrichtung und Ausstattung waren hochwertig (zum Beispiel richtige Gläser und Geschirr, Backofen), im Vergleich zu unseren Erfahrungen mit RoadBear allerdings sparsamer, insbesondere was Küchenutensilien, Bettwäsche und Handtücher anging. In den schon recht kalten Nächten haben wir vor allem eine warme Bettdecke vermisst (es gab nur 2 dünne Wolldecken). Auch hier hat sich das etwas größere Fahrzeug bezahlt gemacht, da wir wetterbedingt so gut wie gar nicht draußen frühstücken beziehungsweise Abendessen konnten.

Blick auf das Colorado National Monument am Tage.
Das Colorado National Monument

Die erste Nacht haben wir am Dillon Reservoir übernachtet, um einfach erstmal aus der Stadt rauszukommen, Lebensmittel einzukaufen und uns im Wohnmobil häuslich einzurichten. Am nächsten Tag ging es weiter bis zum Colorado National Monument. Auf halbem Weg war eine Wanderung zum Hanging Lake geplant, die wir wegen aufkommenden Gewitters leider abbrechen mussten. Das Colorado National Monument scheint nicht sehr bekannt zu sein, und ist dementsprechend wenig überlaufen, aber die Landschaft dafür sehr beeindruckend. Viele Besucher begnügen sich damit, von den verschiedenen Lookouts die Einblicke in den Canyon zu bestaunen. Für die Perspektive von unten lohnt sich jedoch unbedingt ein Abstieg auf dem Monument Trail. Wer gerne wandert, kann im Colorado NM gut und gerne einen ganzen Tag verbringen.

Wälder und Canyons

In Richtung Süden haben wir noch einen Umweg über die Grand Mesa eingelegt, wo sich das Laub der Zitterpappeln schon gelb färbte. Vom empfehlenswerten Jumbo Campground bietet sich ein schöner Nachmittagsspaziergang zum Lost Lake sowie eine Tageswanderung auf dem Crast Creg Trail an.

Nächstes Ziel war der Black Canyon of the Gunnison, für dessen Besichtigung aufgrund des relativ kurzen Scenic Driveways und wenig Wandermöglichkeiten ein halber Tag ausreicht.

Ein kurzer Abstecher am Grand Mesa.
Blick auf die Schlucht des Black Canyons.
Die Felswohnungen im Mesa Verde Nationalpark.
Eine Fahrt über den Million Dollar Highway.
Von Grand Mesa, über den Black Canyon bis hin zum Million Dollar Highway

Weiter ging es durch die Rocky Mountains über drei Gipfelpässe von jeweils über 3.000 Metern auf dem „One Million Dollar Highway“ – eine landschaflich spektakuläre Strecke, die tatsächlich zum Teil ohne Leitplanke am Steilhang entlang führt, aber dennoch mit dem Wohnmobil problemlos befahrbar ist. Der ansprechende Ort Ouray bietet sich für einen Zwischenstopp an.

Für den Mesa Verde Nationalpark sollte man ausreichend Zeit einplanen: Es gibt viel zu sehen und die Entfernungen im Park sind groß. Auf jeden Fall lohnt sich eine oder mehrere geführte Touren zu den Felsenwohnungen.

Beim Übergang von Colorado nach New Mexico änderte sich die Landschaft: wir ließen die Berge hinter uns und kamen in immer trockenere, ebene Gebiete. Wir legten eine Zwischenübernachtung auf dem Riana Campground am Abiquiu Lake mit schönem Blick auf den See und die umliegende Landschaft ein.

In der Nähe kann man sowohl das Echo Amphitheater als auch die Ghost Ranch besuchen.

Gut zu wissen

Absoluter Geheimtipp war für uns allerdings die nahe gelegene Felsfomation Plaza Blanca: Hier trifft man kaum auf andere Menschen und kann das Gebiet ohne angelegte Wege frei erkunden – ein ganz besonderes Erlebnis!

Genauso gut hat uns das Tent Rocks National Monuments in der Nähe von Cochiti Lake gefallen. Der Wanderweg führt zunächst durch den Slot Canyon nach oben, wo man mit einem herrlichen Überblick belohnt wird.

Plaza Blanca in Colorado.
Die Tent Rocks in Colorado, USA.
Plaza Blanca und die Tent Rocks in Colorado

Obwohl Santa Fe für amerikanische Verhältnisse ein hübsches Städtchen mit vielen Adobehäusern ist, fanden wir es extrem touristisch und im Vergleich zu mexikanischen Orten etwas steril. Dennoch lohnt sich sicherlich ein kurzer Abstecher. Ebenso enttäuscht waren wir von Taos Village: Überteuerte Eintrittskarten für ein wenig authentisches und lebloses Dorf. Sehr positiv überrascht waren wir hingegen vom Bandelier National Monument: Liebevoll gestaltetes Visitorcenter und hübscher Juniper CG mit viel Baumbestand.

Taos Village in New Mexico.
Taos Village
Panorama der Great Sanddunes.
Great Sanddunes

Es empfiehlt sich der Fußweg vom Campingplatz zu den Felsenhäusern, die gut in einem halben Tag zu erkunden sind. Zurück zum Campingplatz kann man dann den kostenlosen Shuttle benutzen.

Letztes Highlight unserer Reise war der Great Sand Dunes National Park, wo sich uns das ungewöhnliche Schauspiel von Sanddünen vor schneebedeckten Berggipfeln bot. Leider war das Wetter recht unbeständig, so dass wir die vielseitigen Freizeitmöglichkeiten des Parks nicht in vollem Maß ausnutzen konnten. Die Wanderung auf die Dünen war jedoch einmalig und aufgrund des feuchten Sandes auch gar nicht so anstrengend…..

Für den Rückweg nach Denver entschieden wir uns statt des Highways 25 für die landschafltich wesentlich reizvollere 285 durch die Berge. Absolut empfehlenswert ist es, die letzte Nacht vor Abgabe des RV auf dem Cherry Creek State Park Campground zu verbringen: Eine grüne Oase nur wenige Meilen vom Stadtzentrum entfernt, dennoch extrem viel Platz und alle notwendige Infrastruktur zum Entleeren und Säubern des Wohnmobils.

Die Rückgabe des Wohnmobils bei StarRV war zwar etwas unpersönlich, aber super schnell, so dass wir zeitig zum Flughafen weiterfahren konnten.
Im Fazit war es eine wunderschöne (und sicherlich nicht unsere letzte!) USA-Reise im Wohnmobil!

Luis & Almut Schenk, Oktober 2017

USA
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