Rundtour durch Kalifornien

Nachdem meine Gattin und ich von unserer ersten Wohnmobilreise im Westen der USA (Denver – Yellowstone NP – Denver) im Jahr 2017 begeistert waren, beschlossen wir auch im Jahr 2018 eine solche Reise zu machen.

Felsen im Mono Lake
Mono Lake

Wir schwärmten schon lange von San Francisco und so war schnell klar, dass dies unser Start- und Rückkehrpunkt werden wird. Wie bereits bei unserer ersten Reise war ein wichtiger Bestandteil für unsere Planung die Seite womo-abenteuer.de.
Auch dieses Mal wurden von uns sämtliche Buchungen über das Internet getätigt. Jene Campgrounds, bei denen eine Buchung vorab möglich war, wurden von uns vorgebucht.

Unsere Camper-Vorschläge

Mit Road Bear ab San Francisco

Das für uns passende Wohnmobil, ein 20 – 23 feet großes von Road Bear, haben wir wieder bei CU | Camper gefunden und gebucht. Für uns gab es hier, wie schon 2017 – wo alles wunderbar funktioniert hat, das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Am 21. Mai 2018 war es dann endlich soweit. Erstmals flogen wir mit Turkish Airlines. Der Flug erfolgte von Wien über Istanbul nach San Francisco. Der Service an Bord war sehr gut und die Sitze relativ angenehm.
In San Francisco hatten wir ein Zimmer für 5 Nächte im Hotel Marriott Marquis Union Square gebucht, mit dem wir eine sehr gute Wahl getroffen hatten. Dazu möchten wir anmerken, dass die Hotelpreise in San Francisco extrem teuer sind.
Der öffentliche Verkehr ist sehr gut ausgebaut und wir haben uns einen Muni-Pass zugelegt, der bis auf den BART (ähnlich unserer Schnellbahn), für alle öffentlichen Verkehrsmittel Gültigkeit hat. Unsere Highlights in San Francisco: Fahrt mit dem Cable Car und Cable Car Museum!, Seelöwen beim Pier 39, Spaziergang über die Golden Gate Bridge.
Am 26. Mai 2018 haben wir bei Road Bear – kostenloser Shuttle Service von der BART Station in San Leandro zur Station von Road Bear – nach vorheriger Absprache – das Wohnmobil, Model Leprechaun, 23 feet, übernommen. Der Tacho zeigte 8.200 Meilen und das Fahrzeug befand sich in einem sehr guten Zustand.

Wohnmobil auf dem 17 Mile Drive bei Monterey
17-Mile-Drive

Da Samstag war und die Station kurz nach Mittag schloss, wurde die Einweisung von einer deutschsprachigen Mitarbeiterin genau, aber ziemlich zügig durchgeführt und wir wurden danach ersucht, bald den Platz zu verlassen. Das könnte für einen Womo-Neuling ein Problem sein!

Schon bei der Übernahme ist uns aufgefallen, dass dieses Wohnmobil besser verarbeitet war als jenes im Jahr 2017. Und los ging’s – ab ins Abenteuer. Nach dem Ersteinkauf bei Walmart in Gilroy, wo auch dieses Mal ein vorbestellter, transportabler Tisch-Gasgriller im Pick-up Bereich auf uns wartete, machten wir uns auf den Weg zum ersten Campground.
Mit dem ersten Campground in Watsonville, Sunset Beach, hatten wir auch den Highway 1, der uns weiter nach Süden führen wird, erreicht. Am darauffolgenden Tag ging es weiter nach Monterey, hier nächtigten wir am Veterans Memorial Park Campground, der auf Grund des Memorial Days voll war. Vom Campground machten wir uns zu Fuß in die Stadt auf.

Obwohl in dieser, auf Grund des bevorstehenden Feiertages, extrem viel los war, hat uns die Stadt sehr gut gefallen.

Mit einem kostenlosen Trolley drehten wir eine Runde. Für das sehenswerte Aquarium reichte unsere Zeit allerdings nicht.
Am nächsten Tag fuhren wir auf der Monterey Halbinsel den 17-Mile Drive (USD 10.— Gebühr je Fahrzeug) – ein Scenic Drive, der vorwiegend unmittelbar am Meer entlang verläuft und herrliche Ausblicke bietet. Auf einem vorgelagerten Felsen konnten wir eine Seelöwenkolonie beobachten. Anschließend ging es auf dem Highway 1 weiter bis nach Lucia. Hier ist anzumerken, dass der Highway 1 kurz nach Lucia (ab Gordia), infolge eines mehrere Monate zurückliegenden Erdrutsches, immer noch gesperrt war.

So ging es für uns weiter über die Nacimiento Fergusson Road – eine sehr kurvige und teilweise enge Bergstraße, aber mit vielen Ausweichstellen. Diese Straße war für uns aber problemlos befahrbar und wir hatten glücklicherweise sehr wenig Gegenverkehr. Für das viele Kurbeln am Lenkrad entschädigten uns tolle Ausblicke. Mit einem Gefährt ab ca. 27 feet könnte das Befahren dieser Bergstraße schwierig werden.
In weiterer Folge fuhren wir wieder an die Küste und an Santa Barbara vorbei – da hier dichter Nebel und leichter Nieselregen vorherrschte, legten wir hier keinen Zwischenstopp ein.

Im Red Rock Canyon mit dem Wohnmobil
Red Rock Canyon

Weiter ging es ins Landesinnere, durch wüstenähnliche Gebiete bis zum Red Rock Canyon Statepark und checkten auf dem Ricardo Campground ein. Hier waren wir, trotz der vorherrschenden hohen Temperaturen, von der tollen Felsenkulisse überwältigt. Am späten Nachmittag machten wir von unserem Stellplatz aus eine Wanderung durch die Wüstenlandschaft, die uns auf einen Hügel mit toller Aussicht führte. Abends bewunderten wir den Sternenhimmel.
Am nächsten Tag ging es nach Norden zum Kern River, wo wir auf dem Hospital Flat Campground eine Nacht verbrachten und weiter zum Wishon Campground bei Springville. Auf dem Weg dorthin hielten wir beim Ausgangspunkt zum Trail of 100 Giants, für eine Kurzwanderung, an. Hier stehen sie: Die Mammutbäume – Sequoias. Neben diesen Riesen kommt man sich wie eine Ameise vor. Wenn man erstmalig vor einem solchen Baum steht, so ist das schon ein besonderes Erlebnis.

Seen und schneebedeckte Berge

Mammutbäume im Sequoia-Nationalpark
Im Sequoia-Nationalpark

Unser nächstes Ziel war der Sequoia-Nationalpark – die Heimat der Mammutbäume. Bei der Zufahrt mussten wir über die Nordeinfahrt Highway 180 fahren, da die Südeinfahrt, Highway 198, zur Zeit für Fahrzeuge die länger als 22 feet sind, gesperrt ist. Hier verbrachten wir zwei Nächte auf dem Lodgepole Campground und eine Nacht auf dem Sunset Campground. Beim Lodgepole Campground gibt es Haltestellen der kostenlosen Shuttlebusse, die bestimmte Routen im Park abfahren.
Weiter ging es zum Millerton Lake State Recreation Area Campground. Hier genossen wir die angenehmen Temperaturen des Stausees, um zur Abkühlung ein wenig zu schwimmen. Dann folgte ein weiterer Höhepunkt unserer Reise: Der Yosemite-Nationalpark. Wir hatten zwei Nächte auf dem Lower Pines Campground im Yosemite Valley gebucht – mit direktem Blick auf den Half Dome. Auch hier gibt es einen kostenlosen Shuttle Service. Eine Tagestour zu Fuß führte uns zu mehreren Wasserfällen, u.a. die Vernal Falls und die Nevada Falls, die um diese Jahreszeit, auf Grund der Schneeschmelze, viel Wasser führten und äußerst spektakulär waren. Auf Grund dieser Wassermengen kamen wir bei den Vernal Falls zu einer kostenlosen Zwangsdusche.
Weiter ging es über den Tioga Pass zum Mono Lake, einem Natronsee (besonders alkalisch und sehr salzhaltig). Dort verbrachten wir beim nahe gelegenen Lundy Canyon Campground zwei Nächte. Am Mono Lake sind im Wasser und an Land unzählige Steinformationen zu bewundern.
Unsere Reise führte uns weiter Richtung Norden, zum Lake Tahoe.

Hier verbrachten wir drei Nächte auf dem sehr schön gelegenen Nevada Beach Campground. Der See liegt auf einer Höhe von knapp 1.900 Metern, befindet sich teils in Kalifornien und teils in Nevada, ist von zahlreichen schneebedeckten Bergen umgeben. Umso beeindruckender war der riesige Sandstrand im Bereich unseres Campingplatzes. Das Schwimmen war bei ca. 17 – 18 Grad Wassertemperatur mehr als erfrischend. Auch hier sind in der Umgebung tolle Wanderungen in der Natur möglich.

Blick auf den Nevada Beach am Lake Tahoe
Lake Tahoe

Unser nächstes Ziel war der Folsom Lake, Beals Point Campground. Auch hier handelt es sich um einen Stausee, diesmal aber mit angenehmen Temperaturen, so stand dem Schwimmvergnügen nichts im Weg. In Folsom befindet sich das gleichnamige Staatsgefängnis, welches bei mehreren Spielfilmen als Kulisse diente. Der Sänger Johnny Cash hat hier für die Insassen zwei Konzerte abgehalten. Das an das Gefängnisareal angeschlossene Museum ist zwar sehr klein, hat aber Interessantes, inklusive einer Ausstellung zu Johnny Cash, zu bieten.
Unsere letzte Nacht verbrachten wir auf dem Anthony Chabot Regional Park Campground, nahe des Rückgabeortes unseres Wohnmobils. Dieser Campground, insgesamt gibt es 12 Stellplätze mit Full Hook up, liegt wunderschön und sehr ruhig mitten in einem Eukalyptuswald. Nun war Koffer packen und das Reinigen des Wohnmobils angesagt. Eine wunderschöne Wohnmobilreise ging dem Ende zu.
Die Rückgabe bei Road Bear war rasch erledigt und unkompliziert. Mit einem Shuttle Bus wurden wir zum Flughafen in San Francisco gebracht.

Mit den für diese Reise ausgewählten Campgrounds waren wir wieder sehr zufrieden. Bei den touristischen Highlights empfehlen wir, die Stellplätze unbedingt vorzubuchen – teilweise sind diese schon Monate im Voraus ausgebucht (das jeweilige Buchungsfenster beachten)!

Wasserfälle Nevada Falls im Yosemite-Nationalpark
Im Yosemite-Nationalpark

Die Stellplätze waren größtenteils großzügig angelegt und lagen ausreichend voneinander entfernt. Jeder dieser Stellplätze hatte eine Tisch-Bank-Kombination und einen Feuerring, teilweise noch eine zusätzliche Stelle zum Grillen. An manchen Plätzen war auf Grund der zahlreichen Lagerfeuer die Luft rauchgeschwängert – das war für uns weniger angenehm. Deshalb verwenden wir einen Gasgrill und dieser hat sich wieder bewährt.
Mit dem Wohnmobil hatten wir dieses Jahr mehr Glück, denn es gab keinerlei Defekte und auch der Kühlschrank, oft ein Sorgenkind, hat von Beginn an problemlos funktioniert.
Bedrückt hat uns die in Kalifornien vorherrschende, extreme Trockenheit, die wir an unzähligen verdorrten Bäumen und Pflanzen beobachten konnten. Im Landesinneren gab es seit mehr als fünf Jahren keine ergiebigen Regenfälle.
Unsere persönlichen Highlights der Wohnmobilreise: 17-Mile Drive, Red Rock Canyon, Sequoias, Yosemite, Mono Lake und Lake Tahoe.
Noch einige Eckdaten:
Gefahrene Kilometer: knapp 3.000.
Ca. 2/3 der Campingplätze hatten wir vorgebucht – die restlichen waren auf first come first serve-Basis. Wir hatten nur zweimal einen Full Hook up Stellplatz, sonst immer sogenanntes Primitiv-Camping – war für uns überhaupt kein Problem.

Für uns steht fest: Das war nicht unsere letzte Wohnmobilreise!

Familie Stöcklmaier, Juni 2018

USA
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