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The Golden State an der Westküste der USA
„If you are going…“ – dann siehst Du (bei gutem Wetter ?) Grönland und glaubst mitunter, Du bist in China, in den Hochalpen, im wilden Westen oder auf dem Mond gelandet.
Mit unserem wohntauglichem Auto – amerikanische Wertarbeit mit Dependance in Köln, waren wir rundum zufrieden und sind ein gutes Stück herum gekommen (alles in allem über 2.500 km). Der uns von CU | Camper gebotene Service rund um unser Abenteuer mit dem Road Bear (Kommunikation, Shuttleservice, deutschsprachige Einweisung) war TOP.
Wir starteten in San Francisco, genossen zunächst 3 Tage das Flair, die bunte Leichtigkeit und die Musik in der Stadt und sahen uns die vielfach beschriebenen Sehenswürdigkeiten an. Bei unseren Rundgängen durch die Stadt besuchten wir auch das sehr interessante und quirlige Chinatown und fühlten uns wie in einer anderen Welt.
Im Anschluss an die schöne Metropole an der Bay-Area begann unser 2-wöchiger Roadtrip durch Kalifornien. Obwohl ich die relativ spontan angegangene Tour und den weiten Flug mit etwas Skepsis angegangen bin und insbesondere auch das Packen (kleines Gepäck ?) eine große und anstrengende Herausforderung für mich war, bin ich nun absolut begeistert. Die Landschaften in Kalifornien sind sehr unterschiedlich und jede für sich ist unglaublich großartig und unendlich weit. Ich oder wir haben noch nie so viele Fotos geschossen.
Von San Francisco aus starteten wir zum Yosemite-Nationalpark mit seiner einzigartigen Kulisse und wertvollem Ökosystem. Nach einem 2-tägigen Aufenthalt mit einer spannenden Wanderung (latenter Bärenalarm) haben wir die Chance genutzt und den Tioga-Pass (3.031m Seehöhe, der Pass ist witterungsbedingt 6-9 Monate im Jahr geschlossen) überquert. Wir haben an sehr vielen Stellen Halt gemacht, um die unglaublichen Fernblicke über die Granitberge hinweg, die sich unentwegt bieten, zu genießen. Eigens dafür vorgesehene Haltebuchten sind zu Genüge vorhanden.
Nach einer Zwischenübernachtung in Lee Vining mit seinem besonderen Mono-Lake (ein Natronsee) haben wir uns nach Bodie, einer im Original erhaltenen verlassenen Goldgräberstadt, aufgemacht, die einen realitätsgetreuen Blick in die Ära des Goldrausches zulässt. Im Anschluss sind wir dann weiter in das Ski- und Feriengebiet Mammoth-Lakes mit seinen wunderschönen Seen gefahren. Von dort aus führte unser Weg weiter in südlicher Richtung durch die Sierra Nevada und die Landschaft änderte sich einmal mehr schlagartig.
Hier sieht es bisweilen aus wie auf dem Mond, gleichzeitig ist hier aber auch der höchste Berg der USA (Alaska ausgenommen), der Mt. Whitney über 4.400 m hoch.
Wir haben denn u.a. auch im „wilden Westen“ campiert, in Lone Pine bei den Alabama Hills, wo man tatsächlich noch Cowboy-Hut trägt, Autos fast auseinanderfallen und man bestenfalls in einer Art Mobile home (die ebenso schon viel erlebt zu haben scheinen) lebt. Hier ist auch Hollywoods Movie Road, wo viele Western gedreht wurden. Das Leben dort ist in vielen abgelegenen Orten, wenn es denn überhaupt welche gibt, mit unseren Verhältnissen nicht zu vergleichen. Danach führte unsere Route ein gutes Stück lang fernab jeglicher Zivilisation vorbei am Isabella-Lake nach Kernville und von dort aus zum Seqouia-Nationalpark mit seinen gigantisch großen Bäumen.
Unser Sohn und auch wir waren fasziniert von diesen „Riesen“. Von dort aus mussten wir dann auch schon wieder gen Westen. Unser Weg führte über eine abenteuerliche, wenig abgesicherte äußerst kurvenreiche Bergstraße und ich war heilfroh, als wir Springville erreichten. Danach ging es zurück an die Küste. Unsere erste Destination dort war Santa Barbara, eine wunderschöne bedingt durch die Kolonialzeit spanisch geprägte Stadt mit mediterranem Flair. Hier ist die Welt der komplette Gegensatz zum bisher Gesehenen. Wir sahen uns dort neben der Flanierzone mit schönen Geschäften und zahlreichen sehr netten Bars insbesondere die alte Mission, den Pier und die Universität an.
Allein der Campus sieht aus wie ein botanischer Garten mit vielen Palmen, Rollrasen, Blumenrabatten, unzähligen Sportfeldern unterschiedlichster Art, Schwimmbädern und alles top gepflegt.
Hier fahren auch alle Studenten ein schönes Surfbrett. Die Uni liegt an der Ocean Road und gewohnt wird am Playa Drive, ein hartes Leben.
Nach zwei Tagen dort ging es dann an der Küste entlang auf dem Highway No. 1 langsam zurück nach San Francisco. Der Ausblick auf die atemberaubende Küste war nahezu die ganze Wegstrecke (fast 600 Kilometer) möglich. In der Big Sur Region sahen wir tolle Steilküsten und wahrlich unberührte Natur, an mehreren Stellen sonnten sich riesige Kolonien von See-Elefanten, wir sahen Pelikane und es soll sogar Kondore geben. Halt machten wir noch in dem charmanten Städtchen Carmel by the Sea mit seinen schmucken Häuschen und seinem Traumstrand, in Half-Moon-Bay und Princeton. Von dort aus besuchten wir dann noch die renommierte Stanford University und den Sillicon Valley, was auch schon ein besonderes Erlebnis ist.
Die üblichen Städte (Las Vegas, L.A. , San Diego) ließen wir (für dieses Mal?) aus, für alles reichte die Zeit einfach nicht und die Natur fanden wir auch imposanter und stressfreier. Die Wechselseitigkeit der Natur ist schon sehr beeindruckend. Ich hänge auch mal eine Auswahl von Bildchen an, damit Ihr wisst, wovon ich spreche.
Langweilig wurde uns nicht, Fernseher haben wir nicht einmal angemacht, auch unser Sohn (zwölf Jahre) fand es sehr spannend, hätte ich gar nicht so gedacht, wo er doch allein mit uns war, die großen Brüder konnten nicht dabei sein. Er fand inbesondere die Tiere, die er bei unseren kleinen Wanderungen sehen konnte, toll – ein Kojote ist uns auch begegnet, einen Bären haben wir gehört. Einzig den zeitweisen Verzicht auf Internet fand er bedauerlich.
Das Wetter hätte nicht besser sein können, damit haben wir Glück gehabt. Wolken hatten wir nicht ein einziges Mal und temperaturmäßig haben wir von – 4 (Grad nachts) bis 28 Grad alles gehabt ob der vielen unterschiedlichen Landschaften und Höhen, in denen wir uns bewegt haben.
In unserem Reisezeitraum (Oktober) war es auch nicht erforderlich, die Campgrounds vorher zu reservieren, so konnten wir – abgesehen von unserer engen Zeitschiene – stets spontan entscheiden, wo wir wie lange bleiben wollten.
Ausgenommen der Bereich um Santa Barbara, wo wir an einem Wochenende ankamen. Hier standen wir für eine Nacht auf einem sehr teuren Platz, weil der State Park belegt war.
Die Campgrounds waren allesamt sehr schön und oft mitten in der Natur gelegen und verfügten meist über Sitzgelegenheit, Tisch und eigene Feuerstelle oder Grill an jedem Platz. Wenn wir dann abends am Lagerfeuer das Fleisch gegrillt haben, fühlten wir uns mitunter fast selbst ein bisschen wie die Cowboys. Zu den Lebenshaltungskosten (Grundnahrungsmittel) lässt sich sagen, dass diese etwas teurer sind, als wir es gewohnt sind.
Auch zu beachten ist, dass im Restaurant üblicherweise 18 – 20 % Trinkgeld erwartet werden, da dies in den Lohn der Servicekräfte einkalkuliert ist.
Wir haben auf unserer Reise tolle Landschaften und schier unendliche Weiten gesehen und viele Eindrücke gewonnen, ganz überwiegend sehr gute, die Amerikaner lieben ihre Fahne, sind wirklich sehr freundlich („you are welcome“ war der häufigste an uns gerichtete Satz) und hilfsbereit und suchen regelmäßig von sich aus interessiert das Gespräch. Aber auch eine Schattenseite vom „American way of life“ möchte ich nicht unerwähnt lassen: Die sehr hohe Anzahl obdachloser Menschen, die ich in San Francisco gesehen habe, hat mich schon erschüttert (und einmal mehr von unserem Sozialsystem überzeugt). Aber eben auch Schattenseiten gehören zum Leben und lassen uns die schönen Dinge wieder viel mehr schätzen lernen.
Für uns war der Golden State absolut eine Reise wert! Der Virus hat uns erwischt.
Familie Schmitz, Oktober 2018
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