USA Westküste Oktober 2017

Blick aus der Fahrerkabine eines Campers auf eine Straße, die durch den Crater Lake-Nationalpark führt

Von Seattle nach San Francisco

5 Wochen Nordwesten der USA sind vorbei und selten haben wir vor Ort so häufig und grundlegend die Route ändern müssen – gezwungen durch Waldbrände und das Wetter!

Zum Einstimmen die geplante Route vorab – von Seattle wollten wir:
1.) in einer Schleife zum nahe gelegenen Mt. Rainier und dann durch die North Cascades und Mt. Baker über Bellington und Port Townsend in den Olympic-Nationalpark.
2.) Über Portland und die Columbia Gorge in einer Schleife über Bend wieder an die Pacific Coast bei Newport / OR
3.) Die Westküste nach Süden bis nach Bandon und wieder eine Schleife zum Crater Lake und dem Lassen Vulcanic-Nationalpark
4.) Wieder an die Pacific Coast zu den Redwoods und an der Küste zum Stadtaufenthalt ohne RV und Abflug von San Francisco

Camper ab Seattle nach San Francisco

Spontane Routenanpassungen

Soweit zur eigentlichen Planung.

Leider haben wir die beiden Schleifen zum Mt. Rainier sowie in die North Cascades als auch über Portland und die Columbia Gorge, Mt. Hood und Bend zunächst wegen zahlreicher Waldbrände und der Rauchschwaden über der gesamten Region und später wegen eines Schneesturms streichen müssen. Wir sind durch andere tolle Routen und schönes Wetter entschädigt worden, aber so hatten wir dann statt geplanter 4.000 Ml nur circa 3.000 Ml zu fahren und waren an manchen Orten etwas länger als geplant.

Wenn es am Anfang die Beeinträchtigung durch die Waldbrände in British Columbia, Washington und Oregon gab, dann waren es am Ende die gewaltigen Brände in Nordkalifornien / Napa Valley. Wenn man dann auf Campingplätzen mit Leuten zusammenkommt, die im Feuer alles verloren haben und froh sind, eine Bleibe gefunden zu haben, dann relativiert sich aber das Klagen über geänderte Routen auch ganz schnell wieder als reines Luxusproblem…

Ein Camper steht mitten im Schnee am Crater Lake unter bedecktem Himmel
Ausblick auf den wunderschönen Crater Lake, der von schneebedeckten Bergen umrahmt ist
Crater Lake

Die Route war dann letztlich im Wesentlichen entlang der Westküste von Seattle bis San Francisco und einem tollen Abstecher zum Crater Lake, Mt. Shasta und dem Lassen Vulcanic National Park.

Überall haben wir viele Wandermöglichkeiten nutzen können, die unserer Rentnerfitness und den Fähigkeiten zu Tagestouren möglichst nicht über den Moderate-Level hinaus entsprochen haben – angesichts des späten Zeitraumes waren wir aber doch an vielen Stellen schon sehr allein und einsam unterwegs. Das sollte man bei der Planung berücksichtigen und auch einmal sicherheitshalber eine Notiz mit Tour-Planung und geplanter Rückkehr bei den Park-Rangern oder am Fahrzeug hinterlassen.

Die Highlights

Höhepunkte von unserer Tour, die man auf jeden Fall nicht auslassen sollte:

  • Olympic National Park – insbes. Hurricane Ridge Hwy, Crescent Lake, Hoh Rain Forrest
  • Westküste WA – insbes. Kalaloch (mit Walbeobachtung am Strand), Ruby Beach, La Push
  • Westküste OR – Newport (Hafen mit Seelöwen – mehr als in SF), Heceta Lighthouse, Oregon Dunes, Cape Blanco
  • Mt. Shasta, McLoud River Falls (3), Crater Lake NP
  • Lassen Vulcanic NP (unbedingt mit Cinder Cone am Butte Lake)
  • Trinity Alps, Trinity Lake, Weaverville, Hwy 299
  • Westküste CA – Eureka, Ferndale, Shelter Cove (Campen an der Rollbahn), Redwoods, Mendocino Künstler Kolonie, Point Arena Lighthouse, Bodega Bay
  • San Francisco CA – genug Zeit einplanen, möglichst ohne Fahrzeug in die Innenstadt. Wegen der hohen Parkgebühren an der Golden Gate Brücke gibt es nur bedingt Abstellplätze für RVs.
Der braune Krater steht im Kontrast zum blauen Himmel
Die heißen Quellen im Lassen Volcanic-Nationalpark dampfen
Ausblick auf ein Küstenabschnitt in Oregon mit Wellen, die in der Bucht brechen
Blick auf schneebedeckte Berge und grüne dichte Wälder im Olympic-Nationalpark
Der Ruby Beach im Olympic-Nationalpark eignet sich hervorragend zum Spazieren

„Lessons Learned“ – Das Lernen endet nie

Wir hatten den späten Reisezeitraum gewählt, um möglichst ohne Reservierungen auszukommen – das war auch generell richtig, aber in Kalaloch an der Küste und am Wright’s Beach (beides State Park / Regional Park CG) gab es ohne Reservierung keine freien Plätze. Vor allen an den Wochenenden, allerdings muss man im Oktober in zunehmendem Umfang damit leben, dass viele Campingplätze bereits für die Saison schließen!

Blick auf die Golden Gate Bridge vom Wasser aus
Golden Gate Bridge
  • Im Oktober muss man in den Bergen auf jeden Fall Schnee und damit verbundene Straßensperrungen mit einplanen und die Mietfahrzeuge sind nur bedingt winterfähig. Dabei schienen uns die kanadischen Fahrzeuge bei Fraserway besser vorbereitet als unser Roadbear (keine Heizungszuführung in den Sitzgruppen-Fußraum oder in das Bad). Waldbrände gehören auch zum Herbst an der Westküste – allerdings war 2017 schon extrem.
  • Bei der Übernahme unbedingt darauf achten, dass genug warme Bettdecken vorhanden sind und auch eine Extradecke für die Abhängung der Fahrerkabine eingepackt wird, der vorgesehene Vorhang ist eine Riesen-Kältebrücke.
  • Bei Roadbear ist keinerlei Werkzeug an Bord, auch keine Axt oder ein Beil für Brennholz, allerdings ist nun zumindest in Seattle ein „Tauschregal“ vorhanden, in dem man schon hilfreiche Utensilien von Vorgängern bis zum Grill finden kann.
Zwei weiße Schiffe sind an einem Hafen zu sehen, im Vordergrund an einer Laterne hängen wunderschöne rote Blumen
  • Navi UND WLAN Hotspot waren trotz guter öffentlicher Abdeckung eine gut Investition, da man so auch bei geänderter Route gegebenenfalls Reservierungen tätigen kann oder Wetterberichte und Ähnliches abrufen kann.

In Summe wieder eine tolle Reise mit gutem Prozess für Buchung und Anmietung, Roadbear ist eine gute Wahl, allerdings auch mit kleinen Dingen, auf die man unbedingt achten sollte : Werkzeug, Aufstellkeile, genug Bettzeug, warme Decken außerhalb des Sommers.

Familie Gawronski, Oktober 2017

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